Verbrechen vorhersagen: LKA testet digitale Zukunft

Düsseldorf · Kriminalitäts-Prognosen für die Verbrecherjagd: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen will mithilfe einer Software Wohnungseinbrüche vorhersagen. Das sogenannte "Predictive Policing" ist aber umstritten.

 Ein Laptop mit geöffnetem Programm "Predictive Policing".

Ein Laptop mit geöffnetem Programm "Predictive Policing".

Foto: Wolfram Kastl/Archiv

Mithilfe einer Software versucht das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen vorherzusagen, wo in nächster Zeit eingebrochen wird. "Predictive Policing" nennt sich die Methode - zu deutsch: vorausschauende Polizeiarbeit. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) will am kommenden Dienstag vorstellen, wie weit die Pläne gediehen sind.

Bei der Methode sammelt die Polizei umfangreiche Daten etwa über frühere Einbrüche. Auf Grundlage dieser Daten errechnet ein Computerprogramm dann die Wahrscheinlichkeit, mit der in der folgenden Woche in begrenzten Gebieten von 400 bis 500 Wohnungen ein Einbruch geschieht.

Diese Prognose leitet das LKA an die Polizisten vor Ort weiter. Vor allem Datenschützer sehen diese neue Art der Polizeiarbeit kritisch. Die NRW-Datenschutzbeauftragte Helga Block sieht die Methode des Predictive Policing skeptisch: "Der Einsatz solcher Systeme durch die Polizei ist grundsätzlich geeignet, elementare Grundsätze des Datenschutzes und des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung in Frage zu stellen", heißt es in einer Mitteilung.

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