Unfallbilanz wird veröffentlicht

Düsseldorf · Etwa ein Mal pro Minute nimmt die Polizei in NRW einen Unfall auf. Oft werden Menschen verletzt, Hunderte kommen jedes Jahr ums Leben. Innenminister Jäger hat die neuesten Zahlen - sie hängen auch vom Wetter ab.

 Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Das schlechte Wetter des vergangenen Jahres könnte auch in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Verkehrstoten auf einen Tiefstand gedrückt haben. Nachdem der ADAC mit stark gesunkenen Werten für die bundesweite Statistik des vergangenen Jahres rechnet, will NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) heute die Zahl der Unfälle, Verletzten und Toten auf nordrhein-westfälischen Straßen bekanntgeben.

Im Jahr 2015 waren 521 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Dies war der zweitniedrigste Wert seit 1953. Dagegen hatte es 4,6 Prozent mehr Unfälle gegeben, insgesamt 610 000.

Laut ADAC dürfte für sinkende Zahlen vor allem das schlechte Wetter im Frühjahr eine Rolle spielen. Denn wenn die Sonne seltener scheint, bleiben die Motorräder öfter in der Garage. In den beiden Jahren zuvor hatten lange und schöne Sommer viele Biker auf die Straßen gelockt, mit entsprechend höheren Unfallzahlen in der bundesweiten Statistik. Die allgemeine Zunahme der Unfallzahlen erklärt der ADAC damit, dass es immer mehr Autos gibt.

Zu den Sorgenkindern gehören die Radfahrer. Fahrradunfälle nehmen allgemein zu, viele ereignen sich an Kreuzungen und Einmündungen. Viele Städte versuchen, den Radverkehr auszuweiten. "Aber in vielen Kommunen gibt es noch die alten Radwege aus den 70er und 80er Jahren", kritisiert Siegfried Brockmann, der Leiter der Unfallforschung der Versicherer. Für den Umbau seien Zeit und Geld notwendig. Auch bei den motorisierten Rädern, den Pedelecs, gebe es einen deutlichen Anstieg der Unfälle, sagte der Forscher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort