Empörung nach Tweet Trump macht sich über Erderwärmung lustig

Washington · Seit Tagen zieht eine Kältewelle über den Norden der USA. Nun hat sich US-Präsident Donald Trump in diesem Zusammenhang lustig über die Erderwärmung gemacht. Das stößt im Netz auf viel Kritik.

Donald Trump und das Klima wollen irgendwie nicht so recht zusammenkommen. Der US-Präsident machte sich unlängst angesichts des Kälteeinbruchs in Teilen der USA über die Erderwärmung lustig. "Im Osten könnte es der kälteste jemals registrierte Silvesterabend werden", sendete Trump über Twitter. "Vielleicht könnten wir ein bisschen von dieser guten alten Erderwärmung gebrauchen, für die unser Land, aber nicht andere Länder, Billionen an Dollar zahlen sollte, um sich davor zu schützen. Zieht Euch warm an."

Die USA und Teile Kanadas werden zurzeit von einer extremen Kältewelle heimgesucht. Bei Temperaturen von bis zu - 40 Grad Celsius rief Pennsylvania den Notstand aus, Obdachlosenheime sind überfüllt, Löschwasser gefror in den Feuerwehrschläuchen und in Cincinnati erfror ein Obdachloser. Die Menschen wurden bereits aufgefordert Handschuhe und Mützen zu tragen, um sich vor der Kälte zu schüten.

Mit seinem Hinweis auf die Billionen Dollar spielt Trump offenbar auf das Pariser Klimaabkommen an, aus dem die USA austreten wollen. Trumps Regierung strich den Klimawandel von der Liste der Bedrohungen für die nationale Sicherheit. Zunächst hatte er den Klimawandel als Erfindung der Chinesen dargestellt. Angeblich wollten die Asiaten so die USA schädigen. Seine jüngsten Äußerungen lösten Empörung aus. "Wetter ist nicht dasselbe wie Klima", twitterte die demokratische US-Abgeordnete Pramila Jayapal. "Der Präsident sollte in der Lage sein, das zu verstehen. Es ist nicht so schwierig." Sie verwies zudem darauf, dass es 2017 in den USA "ungefähr drei Hitzerekorde pro Kälterekord" gegeben habe.

"Glauben Sie es oder nicht, der globale Klimawandel ist sehr real, auch wenn es jetzt gerade kalt außerhalb des Trump Towers ist", schrieb der Chef der Akademie der Wissenschaften in Kalifornien, Jon Foley, auf Twitter. "So wie es immer noch Hunger auf der Welt gibt, auch wenn Sie gerade einen Big Mac gegessen haben."

Die Wetterredaktion der Zeitung "Washington Post" hatte bereits am Mittwoch davor gewarnt, den derzeitigen Kälteeinbruch dazu zu nutzen, die Erderwärmung in Frage zu stellen. "Bitte beachten, dass der Rest der Welt viel wärmer als normal sein wird, für den Fall dass jemand behauptet, die Kälte in den USA entlarve die Erderwärmung", twitterten die Reporter, die bereits davon ausgingen, dass eine solche Behauptung "auf unverantwortliche Weise" erhoben würde.

Aber auch Privatpersonen konterten der Kurznachricht. "Ich bin keine Amerikanerin. Aber, ist das wirklich euer Präsident? Ich hoffe weiterhin, dass ich eines Tages herausfinde, dass es sich nur um eine Reality-Show handelt", twitterte eine Userin. Ein anderer schreibt: "Das ist das Dümmste, dass Sie bis jetzt getwittert haben und das will schon was heißen."

Immer wieder nutzt der US-Präsident den Dienst Twitter, um Informationen oder Meinungen kund zu tun. Der Großteil stößt auf viel Kritik.

(Mit Material der AFP)

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