Insekten für die Welternährung Traut euch!

Im Supermarkt um die Ecke herrscht weiter Überfluss. Das täuscht. Die globale Ernährungssicherheit wackelt. Insofern überrascht es nicht, dass die Vereinten Nationen über den Tellerrand schauen und eine neue Eiweißquelle favorisieren: Insekten – vitaminreich, nahrhaft, aber im Westen (noch) ekelerregend.

 Von links nach rechts: Heuschrecken, Larven vom Riesen-Schwarzkäfer, Mehlwürmer. Im Internethandel sind essbare Insekten längst keine exotischen Artikel mehr.

Von links nach rechts: Heuschrecken, Larven vom Riesen-Schwarzkäfer, Mehlwürmer. Im Internethandel sind essbare Insekten längst keine exotischen Artikel mehr.

Foto: picture alliance / dpa

Auf privaten Partys zwischen New York, London und München überraschen experimentierfreudige Gastgeber zuweilen mit bizarren Speisen – zum Beispiel mit frittierten Heuschrecken. Erst einmal nur in vorsichtiger Dosis, wenn etwa ein knuspriges Insekt eine Praline schmückt. Doch die so Überraschten empfinden das kaum als kulinarischen Thrill, sondern eher als Mutprobe.

Dass ein Party-Gag möglicherweise die Zukunft vorwegnimmt, dämmert indes weder Gastgebern noch Gästen – sozusagen ein unbewusstes Training zur Überwindung kulturell bedingter Ekelhürden, wie es einmal notwendig sein könnte, wenn tierisches Eiweiß knapp wird auf dem Planeten.

Aber wird es knapp? Nicht nur bei Fisch und Fleisch, sondern auch bei Brot und Reis? Ja, sagen viele ernst zu nehmende Institutionen wie die Landwirtschaftsorganisation FAO der Vereinten Nationen, wenn globale Trends sich fortsetzen: Bodenverluste, überfischte Ozeane, sinkende Grundwasserleiter, rasant steigende Fleischproduktion, die rund 40 Prozent der Weltgetreideernte verbraucht.

Dazu große Ernteverluste, weil der Klimawandel mit den Bauern immer öfter Roulette spielt: Wo wird es regnen? Wo zu viel, wo nicht? Der Welternährungstag am 16. Oktober wird wieder so ein Tag sein, an dem viele Forscher warnen, dass es so nicht weitergeht mit der Art und Weise, wie der Mensch mit Acker und Ernte umgeht, und der Bürger einer Industriegesellschaft das nicht glauben kann, wo ihm doch die 40.000 Artikel in einem Supermarkt täglich Vielfalt und Überfluss suggerieren.

Nichts spricht dafür, dass die großen Trends sich fortsetzen. Vor allem wächst die Zahl der Esser. Selbst ein abgebremstes Bevölkerungswachstum bringt immer noch rund 83 Millionen neue Erdenbürger pro Jahr hervor. Für Neugeborene und alle bereits heute Hungernden gilt indes das Menschenrecht auf Nahrung.

Doch wer soll es durchsetzen? Obwohl die mit reichlich Dünger hochgetrimmte Welternte zunehmend schwächelt, würden die pflanzlichen Kalorien rechnerisch allemal ausreichen, den Hunger vom Planeten zu verbannen. Doch 795 Millionen hungern. Ursache?

Der Markt bestimmt, was aus Pflanzen wird

Eine Mischung aus Weltwirtschaftsordnung, Fleischproduktion, Biosprit und korrupten Regierungen, die vor allem in Afrika fruchtbare Äcker an ausländische Konzerne verhökern und heimische Bauern von den Parzellen treiben. Landgrabbing ist der internationale Fachausdruck für diese Landnahme in Ländern, in denen viele Menschen hungern.

Zunehmend gerät ins Bewusstsein, dass die Welternährungslage angespannt ist, weil Teller, Trog und Tank gleichermaßen an jeder Ernte zerren. Der Markt bestimmt, wohin eine pflanzliche Kalorie wandert.

Soll Getreide Menschen sättigen? Hühner und Rinder mästen? Klima-freundlich Autos antreiben? Sollen Fische (via Fischmehl) an Schweine verfüttert werden – oder aus Effizienzgründen besser an Artgenossen in Aquakulturen? Weil sich die Lage seit Jahren verschärft, krabbeln und fliegen zunehmend Insekten in die FAO-Strategien.

Doch in der öffentlichen Wahrnehmung liegt das Thema hinter dem Horizont. Und wie bei allen Zukunftsthemen, die schleichend ein globales Risikopotenzial anhäufen, stehen sich Pessimisten und Optimisten gegenüber. Erstere tragen schauerliche Fakten der Gegenwart zusammen, während die zuversichtliche Fraktion auf den Erfindungsreichtum des Menschen setzt.

Die Pessimisten halten sich für Realisten und verweisen auf die Endlichkeit des Planeten – auf endliche Süßwasser-, Boden- und Ozeanressourcen. Optimisten glauben, dass neue Technologien Engpässe überwinden. Hat die Menschheit es nicht immer geschafft? Das beweise doch die Vergangenheit. So wurde ausgerechnet der einstige Untergangsprophet Thomas Malthus zum Kronzeugen der Optimisten.

Tatsächlich führt der Urstreit über die Frage „Wie viele Menschen trägt die Erde?“ immer wieder zu diesem englischen Landpfarrer, der 1798 einen Essay schrieb, der sich als zeitloser Bestseller entpuppen sollte. Darin der Satz: „Die Kraft der Bevölkerung ist unendlich viel größer als die Kraft der Erde, Unterhalt für den Menschen hervorzubringen.“

Der ökologische Bumerang der Grünen Revolution

Mit anderen Worten: Die Menschen vermehren sich schneller als die Nahrung. Als Malthus über seine Erkenntnisse berichtete, explodierten gerade die Bevölkerungszahlen in England und Wales; sie wuchsen damals schneller als die Kenias oder Nigerias heute. Auch damals stritten die Gelehrten.

Ende des 18. Jahrhunderts konnte jedoch niemand vorhersehen, dass die Einführung der Kartoffel bald die Nahrungssituation entspannen würde oder die Erfindung der Dampfmaschine einen Webstuhl so viel leisten ließ wie 20 Handarbeiter. Um 1900 hatte sich Großbritanniens Bevölkerung vervierfacht und die Produktivität vervierzehnfacht. So ließ sich bequem Nahrung importieren und bezahlen.

Malthus hatte sich also gründlich geirrt. Auch weil er die Kraft des Wissens unterschätzte. Zwischenzeitlich (1840) hatte Justus von Liebig entdeckt, dass man dem Boden jene Nährstoffe zurückgeben kann, die Pflanzen ihm entziehen. Schließlich entschlüsselte Gregor Mendel in seinem Klostergarten die Erbgesetze: Eine brillante, aber zunächst unbeachtete Sisyphus-Arbeit mit 13.000 Erbsen. Dünger und gezielte Pflanzenkreuzung beantworteten die Frage „Wie viele Menschen trägt die Erde?“ plötzlich in völlig neuer Dimension.

Nun überholte die Nahrungsproduktion gar das rasante Weltbevölkerungswachstum. Da konnte man es sich leisten, Korn und Hülsenfrüchte durch die Kreatur zu schicken und Fleisch „zu ernten“. Nicht zufällig wurde 1921 die erste Hamburger-Bude in Wichita (USA) eröffnet. Das traf den Zeitnerv der ersten Pendler, denn der zwischen zwei Brötchenhälften gepresste Hackfleischfladen ließ sich auch bei Tempo 70 am Steuer essen. Wie wir heute wissen: eine Erfolgsstory.

Monokulturen, Pestizide, Hochleistungssorten, künstliche Beregnung mit Grundwasser und dazu Dünger, Dünger, Dünger. Waren es 1950 rund 14 Millionen Tonnen, mit denen Bauern ihre Äcker dopten, steigerte es sich 34 Jahre später auf 126 Millionen. Eine Steigerung um 900 Prozent.

Danach geriet die wundersame Erntevermehrung, die als Grüne Revolution in die Geschichte einging, ins Stocken. Mitte der 1980er-Jahre hatten die Bauern der Erde noch 346 Kilogramm Getreide pro Mensch abgerungen – trotz wachsender Weltbevölkerung. Eine nie mehr erreichte Rekordmarke.

Seitdem verweigert mancher so malträtierte Acker die Gefolgschaft. Über allen Ökosystemen, die zur Welternährung beitragen, stehen die Ampeln auf Rot. Es scheint, als sende die Grüne Revolution gerade einen Bumerang – den ökologischen Preis. Dazu hat der Mensch erst in den letzten Jahrzehnten gelernt, dass Dünger und Rindermast intensiv wirkende Treibhausgase freisetzen.

So ist die Nahrungsproduktion, die ein ebenso starker Klimafaktor ist wie der weltweite Verkehr, bei der globalen Erderwärmung Täter und Opfer zugleich. Jedenfalls sind die Klima-Optimisten, die Riesling aus Schleswig-Holstein für eine gute Aussicht hielten, erst einmal verstummt, seitdem immer häufiger Extremwetter Ernten zerstören.

Felix Kogan von der US-Wetter- und Ozeanbehörde NOAA sagte auf der Jahrestagung 2015 der American Association for the Advancement of Science (AAAS), der weltweit größten Forschungsorganisation: „In 8 Jahren der bisherigen 15 dieses Jahrhunderts wurden weltweit weniger Lebensmittel produziert als verbraucht. Der Grund dafür waren vor allem Dürren.“

Dazu wird sich die Getreidenachfrage bald verdoppeln. „Sie zu befriedigen, ohne die Umwelt zugrunde zu richten, wird eine gewaltige Herausforderung“, so James Gerber von der University of Minnesota.

Beim Fleisch ist das Rind weltweit der „Cadillac“

Viele Hoffnungen einer neuen Agrarrevolution ruhen auf der Gentechnologie. Gesucht werden Pflanzen mit hoher Trocken- und Überschwemmungstoleranz, die zudem mit weniger Dünger und Wasser mehr Ertrag bringen. Allerdings, schreibt ein US-Forscherteam in „Science“, gebe es dazu bisher keine beeindruckenden Ergebnisse, aber den Hinweis: „Ohne Stickstoff-Düngung würde die Landwirtschaft weniger als die Hälfte der derzeitigen Weltbevölkerung ernähren.“

Die Zwangslage führt unmittelbar zur Fleischfrage: erst Grüne Revolution, dann Getreideberge, schließlich die Expansion der Mastställe. Die Faustregel sagt, dass für die Erzeugung von einem Kilo Fleisch die drei- bis zehnfache Ackerfläche von jener benötigt wird, auf der sonst ein Kilo Weizen oder Reis für die menschliche Ernährung wächst.

Dieser Trend hat sich verstärkt, weil Fleisch in den Gesellschaften der Schwellenländer, wie früher in den Industriestaaten, ein Statussymbol ist. Und wie beim Auto gibt es kleine und große Symbole. Beim Fleisch ist das Rind weltweit der „Cadillac“. Zieht man Knochen, Fell und Hufe ab, ergibt sich eine verheerende Bilanz für ein Kilo Rindfleisch: 16 Kilo Getreide, 15.000 Liter Wasser (für Futter und Tier), 27 Kilo Treibhausgase. Das Schwein gilt diesbezüglich als Mittelklassewagen, das Huhn nur als Fortbewegungsmittel mit Auspuff.

Was das bedeutet, lässt sich im Reich der Mitte beobachten. Weil 1,3 Milliarden Chinesen zunehmend vom Huhn aufs Schwein umgestiegen sind, musste das bevölkerungsreichste Land der Erde seine Getreideimporte zwischen 2007 und 2014 verzehnfachen. Nach einer UN-Berechnung könnten die Kalorien, die weltweit bei der Umwandlung von pflanzlichen in tierische Lebensmittel verloren gehen, 3,5 Milliarden Menschen ernähren.

Da immer mehr Menschen nach mehr hochwertiger Nahrung mit hohem Proteinanteil streben sowie vielen Vitaminen, essenziellen Fettsäuren und Spurenelementen, steigt der Konsum von Milchprodukten, Fleisch und Fisch. Genauer: Schweine, Hühner, Rinder, Ziegen, Schafe.

Verblüffend: Heute stehen 7,4 Milliarden Menschen mehr als 30 Milliarden Nutztiere gegenüber. Mehr als die Hälfte ist Geflügel. Das Federvieh ist so etwas wie der religions- und kulturübergreifende Fleischkonsens aller Menschen. Ob gebacken, gebraten, gekocht oder gegrillt: Huhn geht immer und überall, auch deshalb, weil es im Vergleich zu Schwein und Rind ein viel besserer Futterverwerter ist.

Nach der Getreidepreis-Explosion 2007/08 warb der Aktienfonds DWS Invest Global Agribusiness: „Von steigender Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen profitieren.“ Konkret: „Wer Satellitenbilder der Stadt Kuala Lumpur aus den Jahren 1974 und 2005 vergleicht, bekommt eine vage Ahnung, vor welcher Herausforderung die Agrarwirtschaft steht: Beton hat in den vergangenen Jahren großflächig fruchtbares Ackerland versiegelt (...) Seit 1976 gingen weltweit 10,5 Millionen Hektar pro Jahr verloren – das entspricht der Weizenanbaufläche Kanadas, dem sechstgrößten Produzenten der Welt.“

Sushi: Plötzlich essen die „Westler“ rohen Fisch

Kurzum: Weltbevölkerung wächst, Weltacker schrumpft, Klimawandel verteilt Regen neu. Und um die Ernten streiten sich Milliarden Esser und vermehrt Viehzüchter und Biosprit-Produzenten. Weil diese Gleichung nicht aufgehen kann, hat die FAO immer wieder Alarm geschlagen und auch eine Lösung vorgeschlagen: Insekten.

Tierisches Protein ohne Nachteile, kaum Ackerverbrauch, keine Belastungen für Grundwasser und Klima. Was kommt also übermorgen auf den Tisch? Madenragout statt Rindergulasch? Und bleibt von der Currywurst nur die scharfe Soße, während die Bratwurst darunter aus Mehlwurm-Masse besteht?

Was sich heute spinnert anhört, wurde von den FAO-Experten bereits eingehend studiert. Sie haben gute Argumente. Insekten bieten hochwertiges Protein, ungesättigte Fettsäuren, viele Ballaststoffe, dazu Mikronährstoffe in Hülle und Fülle: Kupfer, Magnesium, Eisen, Mangan, Selen, Zink, Phosphor – alles Dinge, die der moderne Mensch heute in Kapseln schluckt.

Das Szenario wirkt dennoch unvorstellbar auf das westliche Ernährungsgemüt. Kann die Ekelschranke überwunden werden? Warum wer was nie in seinen Mund lässt, hat verschiedene Gründe.

Geräucherte Heuschrecken, Ameisen oder Bienen empfinden Menschen in Ostasien als nahrhaft und lecker. Mit Raffinesse zubereitete Sechsbeiner gelten gar als Delikatesse. Es ließe sich fortführen: Katzen-, Hunde-, Rattenfleisch. Allein die Vorstellung, derlei auf dem Teller zu haben, stößt Europäer ab. Aber sie verspeisen mit Feinschmecker-Attitüde Froschschenkel, Weinbergschnecken oder Tintenfische, was in anderen Kulturen Ekel erregt.

Ferner bestimmen auch Weltreligionen den Speisezettel: Hindus dürfen kein Rind-, Moslems und Juden kein Schweinefleisch essen, während über Lamm und Fisch, Muscheln und Meerschweinchen individuell Geschmack oder Weltanschauliches bestimmt.

„Jeder Mensch entscheidet auf sehr komplexe Weise darüber, ob ein Nahrungsmittel attraktiv oder unattraktiv, genießbar oder ungenießbar ist. Dieses organoleptische Verhalten berücksichtigt ebenso wie Anblick (Farbe, Konsistenz, Zusammensetzung), Geruch und Geschmack auch kulturell tradierte, emotional und instinktiv festgelegte Reaktionen“, schrieb Professor Klaus Hahlbrock, einst Direktor am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln, bereits vor Jahren im General-Anzeiger.

Hahlbrock: „Angesichts dieses fest verankerten, rational oft nicht erklärbaren Verhaltens sollte es uns nicht wundern, dass in einigen afrikanischen Ländern weißer Mais oder weiße Süßkartoffeln als willkommene menschliche Nahrung, die gelben Varianten dagegen als Tierfutter gelten. Sogar von hungernden Menschen wurde nahrhafter gelber Mais abgelehnt, als er ihnen im Rahmen einer internationalen Hilfsaktion angeboten wurde.“

Mit umgekehrten Vorzeichen gilt das für menschliche Insekten-Mahlzeiten im Westen. Es bleibt die Ekelschranke für rund 5,4 der heute 7,4 Milliarden Menschen, denn zwei Milliarden verspeisen sie entgegen „der falsch verbreiteten Auffassung nicht in Zeiten von Hungersnöten“, so die FAO-Experten, „sondern wegen ihres Geschmacks“. Vor allem in Asien, Südamerika, Afrika.

Die FAO: „Mopanewürmer im südlichen Afrika und Eier der Weberameise in Südostasien werden als Delikatessen angesehen.“ Das sind zwei von 1900 essbaren Insektenspezies, die in den Rind-Schwein-Huhn-Verzehrgesellschaften des Nordens bisher eher als Plagegeister und kulinarisch als „igittigitt“ gelten.

Die FAO-Experten sehen es realistisch: „Der Ekel bleibt eine der größten Barrieren zur Einführung von Insekten als Proteinquelle.“ Aber Ernährungsmuster können sich ändern, wenn Mainstream und Hype, wie beim Sushi, die Musik auf dem Teller macht. Plötzlich wird im Westen – einst verpönt – roher Fisch verzehrt. Denkbar, dass die Insektenpaste verstärkt im Trog landet. Auch das würde mehr von der Getreideernte übrig lassen.

Versuch, den Brotweizen-Code zu knacken

Auf dem AAAS-Kongress war auch Paul R. Ehrlich. Er ist so etwas wie der Thomas Malthus der Neuzeit. Der Stanford-Professor hatte 1968 mit einem Sachbuch („Die Bevölkerungsbombe“) die Welt aufgerüttelt. Doch die Grüne Revolution verhinderte die Apokalypse. Ehrlich ist mittlerweile 83 und kein bisschen warnmüde. Er glaube, hat er einmal gesagt, dass die meisten Menschen in New York oder Hamburg meinten, das Essen komme aus dem Supermarkt – so wie der Strom aus der Steckdose.

Wie seine Kollegen sieht er die Zeit für ein Umsteuern als extrem knapp bemessen. Ehrlich: „Wir müssen einen gigantischen Wandel auf dem Planeten hinbekommen. Wenn wir dafür 1000 Jahre Zeit hätten, wäre ich entspannt. Aber wir haben zehn, vielleicht 20 Jahre.“ Vielleicht unterschätzt er, wie schon Malthus, die Kraft des Wissens?

Forscher aus 50 Nationen sind zum Beispiel gerade dabei, den Brotweizencode zu knacken. Die Pflanze soll widerständiger und genetisch – wieder – vielfältiger werden. Wahrscheinlich auch ertragreicher. Mit „Urban Farming“, der Nutzung von Flachdächern und städtischen Grünflächen zur Gemüseproduktion, ließe sich teilweise der schrumpfende Weltacker ausgleichen. Im Raum Tokio gleichen Viehställe schon heute mehrstöckigen Mehrfamilienhäusern.

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