Tod durch Böllerkanone: Anklage gegen Schützen erhoben

Marsberg · Nach dem Tod eines Schützenkönigs durch eine explodierende Kanone im sauerländischen Marsberg ist gegen einen der drei beschuldigten Schützenbrüder Anklage erhoben worden. Der Mann aus Marsberg habe die Kanone abgefeuert, von der ein weggesprengtes Metallstück den wenige Meter entfernt stehenden Schützenkönig tödlich verletzt hatte, sagte der Arnsberger Oberstaatsanwalt Thomas Poggel am Donnerstag. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung. Das Verfahren gegen die beiden anderen Verdächtigen wurde eingestellt.

 Zwei gekreuzte Rosen sind vor dem Tor befestigt worden.

Zwei gekreuzte Rosen sind vor dem Tor befestigt worden.

Foto: Bernd Thissen/Archiv

Die drei Männer sollen beim Schützenfest im Sommer 2015 eine Böllerkanone mit zu viel Sand beladen haben. Beim Abfeuern war dadurch der 30 Jahre alte Schützenkönig der Bruderschaft ums Leben gekommen. Ihn hatten bei der Detonation umherfliegende Metallteile getroffen. Beim Beladen der Kanone mit Pulver und Sand soll das Fünffache der erlaubten Sandmenge genommen worden sein. Möglicherweise habe aber auch später noch jemand Sandladung hinzugefügt. Der nun beschuldigte Schütze habe von der fehlerhaften Ladung gewusst.

Das Amtsgericht Marsberg muss über die Zulassung der Anklage entscheiden. Zunächst hatte die "Westfalenpost" über die Anklage berichtet.

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