Gesundheit Tetris als Medizin

Bonn · Stunden, mitunter Tage hat es den ein oder anderen Jugendlichen gekostet: Tetris. Doch durchatmen: Wissenschaftler glauben, dass die Zeit nicht sinnlos verplempert wurde.

Die Idee ist ziemlich einfach: Bunte Bausteine müssen so gedreht werden, dass sie eine Reihe vervollständigen. Diese Reihe löst sich dann sozusagen in Luft auf. Tetris. Das Computerspiel wurde in den 80ern in Russland entwickelt, eroberte über unter anderem den Game Boy die Kinderzimmer und ist bis heute mehr als 100 Millionen Mal verkauft worden. Stunden haben Kinder weltweit vor dem kleinen Display mit dem puzzleartigen Game verbracht. Nicht immer zur Freude der Eltern.

Dabei hat der Klassiker durchaus heilende Kräfte - glaubt man zumindest einer Studie, die Wissenschaftler der Universitäten von Oxford und Karolinska veröffentlicht haben. So gaben die Experten an, dass Tetris bei Opfern von Verkehrsunfällen traumatisierende Erinnerungen stören, wenn nicht sogar blockieren können. Aber warum gerade Tetris? "Andere Spiele, die wir ausprobiert haben, wie Pub Quiz oder Zahlenrätsel haben nicht funktioniert. Es muss es visuelle Gründe haben", sagte Professor Emily Homes der BBC. Für die Studie wurden 71 Verkehrsunfallopfer befragt. Die Ergebnisse sprachen Bände. Jetzt wollen die Wissenschaftler eine größere Gruppe befragen.

Dass Tetris durchaus einen positiven Einfluss auf Krankheiten nehmen kann, hatten zuvor bereits andere Wissenschaftler herausgefunden. So hatten Experten der Plymouth und Queensland Universität herausgefunden, dass Tetris gegen Alkohol- und Zigarettensucht hilft. Eine andere Studie besagt, dass der Spieleklassiker bei Amblyopie, also einer funktionalen Sehschwäche hilft.

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