Rücksicht auf Jugendliche Suchtexperte: Alkohol im Karneval auch Risiko für andere

Hamm · Wer Alkohol trinkt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch andere, meinen Suchtexperten. Besonders auf Jugendliche soll im Karneval Rücksicht genommen werden.

 Schnapsflaschen und Konfetti liegen auf der Straße.

Schnapsflaschen und Konfetti liegen auf der Straße.

Foto: Caroline Seidel/Archiv

An den närrischen Tagen im Rheinland appelliert die Deutsche Gesellschaft für Suchtfragen vor allem an ausgelassen feiernde erwachsene Jecken, sich ihrer Vorbildfunktion bewusst zu werden. "Jugendliche fragen sich, warum sie nicht auch trinken sollen, wenn Erwachsene es vormachen", sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Christina Rummel am Donnerstag in Hamm. An Karneval könnten Jugendliche gut in der Öffentlichkeit trinken, ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden. "Alkohol birgt auch Gefahren für andere", sagte Rummel.

Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) warnte vor dem unkontrollierten Griff zur Flasche, vor allem für Autofahrer: "Unter dem Einfluss von Alkohol oder anderer Drogen zu fahren bedeutet, mit dem Leben anderer Menschen zu spielen." Zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch seien im vergangenen Jahr 61 Menschen bei 118 Verkehrsunfälle leicht oder sogar schwer verletzt worden, einer kam ums Leben. Mehr als jeder vierte kontrollierte Fahrer musste einen Alkoholtest machen. "In 343 Fällen bestätigte sich der Verdacht", sagte Reul.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte kürzlich die Besäufnisse im Karneval mit all seinen Folgen angeprangert.

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