Bezahlsystem ausgetrickst Bulgare verdient legal mehr als eine Million Dollar bei Spotify

London · Ein Bulgare hat mit einem legalen Trick Spotify ausgetrickst und sich selbst zum Millionär gemacht. Er trickste das Bezahlsystem des Musikstreamingdienstes aus.

Der Musikstreamingdienst Spotify ist mit seinem eigenen Bezahlsystem ausgetrickst worden. Und das auf legale Art und Weise. Die Boulevardzeitung "Daily Mail" berichtet von einem Mann aus Bulgarien, der sich mit Tantiemen eine goldene Nase verdient hat.

Wie das Bezahlsystem Spotifys funktioniert, erklärt das Technikportal "Techbook". Die Rechteinhaber eines Tracks bekommen für jedes Abspielen eines Lieds Geld. Hierbei handelt es sich um kleine Beträge zwischen 0,0006 bis 0,0084 Dollar pro Aufruf. Voraussetzung ist, dass das Lied mindestens 30 Sekunden lang abgespielt wird.

Die Rechte an den Tracks haben in den meisten Fällen die Plattenlabel - nicht die Künstler selbst. Ein internationales Hit-Album bringt den Plattenlabels im Schnitt rund 425.000 Dollar ein.

Aufgedeckt wurde die Masche des Bulgaren jetzt von dem Internetportal "Music Business Worldwide" durch den Journalist Tim Ingham. Der Bulgare soll im Mai 2017 verschiedene eigene Lieder auf Spotify hochgeladen haben. Er selbst sei der Rechteinhaber der im Schnitt 43 Sekunden langen Stücke. Mit 43 Sekunden liegen die Tracks 13 Sekunden über der Mindestlaufzeit von 30 Sekunden.

Mindestens zwei Playlists

Dann erstellte er mindestens zwei Playlists mit mehreren Hundert Tracks, die er "Soulful Music" und "Music From The Heart" betitelte. Außerdem aktivierte er mehr als Tausend Fake-Premium-Accounts um die eigenen Playlists abzuspielen. Für jeden Account zahlte er ganz legal den monatlichen Beitrag von 9,99 Euro. Er investierte also rund 12.000 Euro pro Monat.

Um die Lieder rund um die Uhr automatisch abzuspielen, aktivierte er verschiedene Bots. Dadurch rutschten seine Playlists im September unter die Top 100 der Playlist-Charts. In den USA landeten sie sogar auf Platz 11. Dadurch erregte er die Aufmerksamkeit Spotifys.

Mit dieser legalen Masche hat der Bulgare mehrere Millionen Dollar eingesackt. Denn mithilfe der Bots konnte er in einem Monat rund 60.000 Tracks mit einer Länge von 43 Sekunden abrufen. Auf geschätzten 1200 Accounts ergibt das 72 Millionen Lieder pro Monat. Wenn er im Schnitt 0,004 Dollar pro Track erhalten hat, erhält er dadurch 288.000 Dollar pro Monat. Vier Monate waren die Playlists bei Spotify abrufbar. Damit verdiente er rund 1,152 Millionen Dollar in nur vier Monaten mit einer Playlist. Mindestens zwei Playlists sind bekannt. Also könnte er rund 2,3 Millionen Dollar verdient haben.

Mindestens zwei seiner Playlists sind bekannt. Ob es noch weitere unentdeckte Playlists gibt, ist unklar. Sein einziger Fehler war wohl, dass seine Playlists zu erfolgreich wurden.

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