Prince-Cover wird Internet-Hit Spontane Jam-Session in der S-Bahn

Frankfurt · "Wow Leute! 16 Millionen Klicks bei Facebook? Wollt ihr mich veräppeln?", wunderte sich die Hamburger Musikerin Kiddo Kat, nachdem sich ein Video von ihr und der Musikerin Heidi Joubert aus der Frankfurter S-Bahn im Internet rasant verbreitete.

 Heidi Joubert und Kiddo Kat heizen den Fahrgästen in der U-Bahn ein.

Heidi Joubert und Kiddo Kat heizen den Fahrgästen in der U-Bahn ein.

Foto: Screenshot: GA

Lässig hat die Musikerin Anna Guder alias "Kiddo Kat" ihre Gitarre um die Schulter gehängt und erfüllt die Bahn nur mit ihrer Gitarre mit dem typischen Prince-Sound: "You don't have to rich to be my girl, you don't have to be cool to rule my world". Daneben und nicht weniger lässig, die Londoner Cajon-Spielerin Heidi Joubert, die den Song mit dem nötigen Beat unterlegt.

Die beiden performen zusammen, als hätten sie nie etwas Anderes getan. Dabei kannten sie sich zum Zeitpunkt des Auftritts gerade mal ein paar Tage. "Wir waren abends auf dem Weg von der Musikmesse in Frankfurt zurück zum Hotel. Auf der Messe sind wir uns bei einem Job über den Weg gelaufen", sagte Kiddo Kat der Hamburger Morgenpost. "Weil wir den ganzen Tag Musik gemacht hatten und noch komplett im Flow waren, haben wir in der Bahn einfach spontan weitergemacht. Die Leute sind von ihren Sitzen aufgestanden und haben mitgefeiert. Die Stimmung war unfassbar."

Das scheinen auch die Nutzer von Youtube so zu sehen, denn das Video hat inzwischen mehr als 1,2 Millionen Klicks. Bei Facebook ist die Zahl der Aufrufe inzwischen auf 40 Millionen gestiegen. Vor Ort ließ sich einer ganz besonders mitreißen, der Rapper Ozzy Lino. Verschmitzt dreht er sich um, als die Kamera zu ihm schwenkt und beschert den Zuhörern eine Rap-Einlage, mit der niemand gerechnet hätte.

Einen Wermutstropfen gibt es aber bei dem Erfolg des Videos: Kurz nachdem das Video im Internet die Runde machte, starb derjenige, ohne den das Video in der Bahn nie entstanden wäre: Prince. Nach dem Tod des Popsängers gingen die Aufrufe des Videos noch einmal durch die Decke. "Sprachlos... R.I.P. Prince", sagte Kiddo Kat nach seinem Tod auf Facebook. "Du warst ein riesiges Vorbild, Inspiration, Grund für meine Groove-Love und hast jetzt auch noch mit einem meiner Lieblingssongs kurz mal aufm Heimweg mein Leben verändert."

Covert sie nicht gerade Prince, macht Kiddo Kat am liebsten Funk - ganz in der Tradition von ihrem Vorbild Prince. Seit einigen Jahren ist die Sängerin in der Hamburger Musikszene unterwegs - als nächstes bei der Altonale Hamburg am 16. Juli. Heidi Joubert, die ursprünglich aus Südafrika kommt, ist seit einigen Jahren mit ihrer Band und ihrer Cajon in London und Europa unterwegs. Ozzy Lino ist ebenfalls professioneller Musiker und und kommt aus Malta. Die drei haben schon jetzt gemeinsame Auftritte geplant, am liebsten bei Musik-Festivals.

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