Schweine-Orakel "Harry" nach Erst-Tipp voll im Fokus

Köln · Landschwein "Harry" aus dem Kölner Zoo steht nach seinem korrekten Tipp auf eine Niederlage der deutschen Elf im ersten WM-Spiel vor der zweiten Begegnung gegen Schweden unter starker Beobachtung. "Harry" sei sich bewusst, dass viel Aufmerksamkeit auf ihn zukomme, sagte Zoo-Sprecher Christoph Schütt. "Er wird damit umgehen können." Das Schwein soll seinen Tipp am Donnerstag abgeben.

 Eber „Harry“ aus dem Kölner Zoo.

Eber „Harry“ aus dem Kölner Zoo.

Foto: W. Scheurer/Archiv

Der Eber Eberhard, genannt "Harry", hatte in der vergangenen Woche - anders als viele andere Tierorakel - die Auftakt-Niederlage der deutschen Mannschaft richtig prophezeit. Der Tipp erfolgte über sogenannte Ferkelbälle, die mit Futter gefüllt wurden. "Harry" hatte sich dabei eindeutig für den Mexiko-Ball entscheiden.

Die unpatriotische Prognose gegen die deutsche Elf habe den Eber dabei offensichtlich nicht belastet, glaubt Schütt. "Es ist ein sehr ehrliches Tier. Er musste so tippen, weil er es im Bauchgefühl hatte." "'Harry' geht es gut", erklärte Schütt.

Dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ist das Tierorakel-Fieber deutscher Fußballfans derweil nicht ganz geheuer. "Ein Stück weit ist das ein kleines Beispiel für Naturentfremdung", sagte der nordrhein-westfälische Nabu-Vorsitzende Josef Tumbrinck in Düsseldorf. Die Vermenschlichung der Tiere rege ihn aber nicht auf. "Das sehe ich gelassen", sagte Tumbrinck. "Ich frage mich eher, warum die Deutschen so schlecht spielen und ob man das ändern kann, aber das geht ja nicht durch ein Orakel."

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