Kanzlerkandidat der SPD Schulz sorgt selbst für Schulz-Rufe

Würzburg · SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz scheint eigentlich über den Dingen zu schweben. Nicht so bei einer Veranstaltung in Würzburg. Dort sorgte der Politiker kurzerhand selbst dafür, dass er umjubelt wurde.

Auch wer von Anhängern bereits als politischer Halbgott gehandelt wird, muss sich offenbar um den eigenen Ruf und Ruhm sorgen. Den Eindruck macht jedenfalls der Kanzlerkandidat und Hoffnungsträger der SPD Martin Schulz. Seit Wochen reißt der Hype um den Sozialdemokraten nicht ab und entwickelt im Internet zuweilen lustige bis sonderbare Züge. Die SPD freut es, sie befindet sich auf einem ungewohnten Höhenflug.

Doch dass der wundersame politische Auftrieb des SPD-Wunderkandidaten nicht allein auf einer magischen Aura des Politikers beruht, sondern auch Fleiß, Disziplin und harte Arbeit erfordert, stellt nun ein Video unter Beweis, das den Kanzlerkandidaten bei einem Auftritt bei der SPD in Würzburg am 4. März zeigt.

Schulz scheint es dort für wichtig zu erachten, der Begeisterung, die ihm seitens seiner Anhänger entgegenschlägt, ein Stückchen nachzuhelfen.

In dem 22-Sekunden-Ausschnitt eines TV-Beitrags des Bayrischen Rundfunks gibt Martin Schulz konkrete Anweisungen dafür, wie sein Fußvolk ihm doch bitte huldigen möchte: "Ihr könnt mal rufen", fordert er. "Martin rufen!", präzisiert er sich. Die Reaktion seiner Anhänger lässt nicht lange auf sich warten. "Martin, Martin", feuern sie ihren Kanzlerkandidaten an.

Dafür muss sich Schulz nun den Spott seiner Gegenspieler gefallen lassen. "Nie werde ich Euch auffordern, 'Armin, Armin' zu rufen", twitterte der Chef der NRW-CDU Armin Laschet.

Dass der SPD-Kandidat sich dazu herablässt, seine Verehrung im Detail zu diktieren, offenbart zugegeben einen etwas profanen Blick hinter die Kulissen. Es lässt den Halbgott deutscher Bundespolitik aber auch irgendwie in einem menschlichen Lichte erscheinen. (ga)

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