Schnee und Orkan in NRW - Schulen könnten schließen

Düsseldorf · Straßenglätte hat in NRW den Verkehr ins Rutschen gebracht. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter auch Schulkinder. Für Donnerstag droht sogar ein Orkan. "Friederike" soll mit großer Kraft über das Land hinwegfegen. Sogar der Schulunterricht könnte ausfallen.

 Eine Passantin wappnet sich mit einem Schirm gegen starke Orkanböen.

Eine Passantin wappnet sich mit einem Schirm gegen starke Orkanböen.

Foto: Emily Wabitsch/Archiv

In Nordrhein-Westfalen dürfte Orkantief "Friederike" am Donnerstag für einen enorm ungemütlichen, nasskalten und vor allem sehr windigen Vormittag sorgen. Wetterexperten warnen vor schweren Sturmböen bis zu orkanartigen Böen von 90 bis 130 Kilometern pro Stunde. Sie werden mächtig vor allem in Nordrhein-Westfalen tosen, ebenso im südlichen Niedersachsen, Nordhessen und Thüringen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts und Sachsens, wie der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch in Essen mitteilte. Im Osten Nordrhein-Westfalens sollte es zudem noch in den Morgenstunden schneien. Im Bereich der Eifel wurden schon gegen Ende der Nacht schwere Sturmböen erwartet.

Ob trotz des Orkans die Schulen normal öffnen, entscheiden nach Angaben des Schulministeriums die Schulträger und die Schulleiter. Bleibe eine Schule geöffnet, könnten aber die Eltern zusätzlich entscheiden, ob sie ihre Kinder zu Hause lieber lassen wollen. Sie müssten dann die Schule informieren, teilte das Ministerium mit.

Schulschließungen wegen Sturmfolgen hatte es etwa Anfang Juni 2014 in weiten Teilen des Ruhrgebietes gegeben. Dort blieben damals etwa in Essen, Mülheim, Herne, Bochum, Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel sowie in Neuss die Schulen zu, weil die Verantwortlichen nach einem heftigen Pfingststurm und möglicherweise umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg fürchteten.

Die Feuerwehr riet den Bürgern, am Donnerstag nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Wer sich draußen aufhalte, sollte zumindest Bäume meiden und auf umherfliegende Gegenstände achten. In Köln und Duisburg bleiben die Zoos geschlossen, in Bochum wurden die Wochenmärkte abgesagt.

Schnee und glatte Straßen sorgten bereits am Mittwoch für zahlreiche Unfälle auf den Straßen in NRW. Allein bei mehreren Busunfällen wurden insgesamt 17 Menschen verletzt, darunter Schulkinder, wie die Polizei mitteilte. Im oberbergischen Nümbrecht kam ein Bus auf abschüssiger Strecke bei Schneeglätte von der Fahrbahn ab. Dabei seien der Fahrer und weitere sieben Menschen leicht verletzt worden, unter ihnen auch Schulkinder, sagte ein Polizeisprecher.

Auf der Landstraße 194 bei Euskirchen wurden sieben Menschen bei einem Unfall mit einem Schulbus leicht verletzt. Bei Kall im Kreis Euskirchen verletzte sich ein Rollerfahrer schwer. Auf der Bundesstraße 265 bei Zülpich krachte ein Bus gegen einen Baum. Der Fahrer sei schwer verletzt worden, ein Fahrgast erlitt leichte Verletzungen. In Porta Westfalica fuhr eine Frau mit drei Kindern im Auto auf glatter Straße in die Leitplanke. Alle vier mussten ins Krankenhaus. In Paderborn rutschte eine Frau mit ihrem Wagen frontal vor einen Baum und wurde schwer verletzt.

Auf der A 2 verunglückte ein Lkw zwischen Herford und Vlotho. Der Anhänger blockierte zwei Spuren, die Autobahn musste in Fahrtrichtung Hannover gesperrt werden. Der Fahrer wurde verletzt. Auch die A 44 in Richtung Dortmund musste wegen eines Unfalls in Höhe von Lichtenau gesperrt werden. Ein Lastwagen stand nach einem Unfall auf rutschiger Fahrbahn quer. In Neunkirchen rammte ein Streufahrzeug einen Linienbus. Der Busfahrer wurde leicht verletzt.

Im Raum Detmold und bei Duisburg mussten Straßen wegen Schneefall und Hagel gesperrt werden. Streufahrzeuge waren im Einsatz. Insgesamt gingen Polizei und Feuerwehr fast überall im Land witterungsbedingt in den Einsatz.

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