Illegale Autorennen Raser fordern immer wieder Tote

Bonn · Auf deutschen Straßen kommt es immer wieder zu illegalen Autorennen. Auch in der Region bringen sich vor allem junge Fahrer selber in Gefahr, nehmen aber auch die Verletzung Unbeteiligter in Kauf.

 Zwei Fahrer liefern sich ein Rennen in der Innenstadt von Hagen. Bei einem Ausweichmanöver rammt einer der Raser unbeteiligte Autos.

Zwei Fahrer liefern sich ein Rennen in der Innenstadt von Hagen. Bei einem Ausweichmanöver rammt einer der Raser unbeteiligte Autos.

Foto: dpa

Auf deutschen Straßen kommt es immer wieder zu illegalen Autorennen. Den Preis für den Nervenkitzel zahlen oft Unbeteiligte, aber auch die Fahrer bringen sich immer wieder in Lebensgefahr.

In Bonn prallte das Fahrzeug eines 20-jährigen am 17. September gegen einen Baum. Wie Zeugen berichteten, verlor der Fahrer bei einem Rennen mit einem anderen Auto auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto.

Erst Anfang September begann der Mordprozess um ein tödliches Autorennen in der Berliner Innenstadt. Zwei junge Sportwagen-Fahrer sollen mit Tempo 160 über mehrere rote Ampeln gefahren sein. Den Ermittlungen zufolge rammte ein Auto daraufhin einen Geländewagen, der von einem 69-jährigen Rentner gesteuert wurde. Sein Fahrzeug wurde 70 Meter weit geschleudert. Er starb noch am Unfallort. Der zweite Sportwagen-Fahrer konnte zwar noch ausweichen und schoss aber auf den Gehweg in der Mitte des Kurfürstendamms. Weitere Personen wurden nicht verletzt.

Mordprozess um tödliches Autorennen in Berlin
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Mordprozess um tödliches Autorennen in Berlin

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Illegale Autorennen hatten schon öfter tödliche Folgen. In Köln gab es zuletzt zwei Urteile zu tödlichen Autorennen, in denen auf fahrlässige Tötung entschieden wurde. Ein Angeklagter war mit 109 Stundenkilometer durch eine mit Fußgängern und Radfahrern hochfrequentierte Gegend gefahren. Das Auto geriet außer Kontrolle und verletzte einen Radler tödlich. Der 27-jährige Raser musste daraufhin für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Mitte April erhielten zwei junge Männer, die den Tod einer 19-jährigen Radfahrerin in Köln verschuldet hatten, Bewährungsstrafen.

Der Strafrahmen für fahrlässige Tötung, um die es oft bei Verkehrsunfällen geht, bewegt sich zwischen Geldstrafen, Bewährungsstrafen und Gefängnis bis zu fünf Jahren. Für Totschlag liegt die Spanne zwischen fünf Jahren Gefängnis und lebenslänglich. Für Mord gibt es immer lebenslänglich. Inzwischen liegt eine Gesetzesinitiative vor, um die Strafen für illegale Rennen zu verschärfen. Bislang ist die Beteiligung eine Ordnungswidrigkeit, die mit 400 Euro und einem Monat Fahrverbot bestraft wird.

Nach den Vorschlägen Nordrhein-Westfalens würden die Autorennen künftig als Straftat im Strafgesetzbuch aufgeführt. Der Bundesrat entscheidet am Freitag über die Landesinitiative.

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