Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer Röhren, bis der Hirsch kommt

Bonn · Cover-Versionen der größten Hirsch-Hits: Bei der Messe "Jagd & Hund" konkurrierten 16 Teilnehmer um die deutsche Meisterschaft der Hirschrufer.

 Gewinner bei der Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer: Andreas Töpfer aus Hannoversch Münden.

Gewinner bei der Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer: Andreas Töpfer aus Hannoversch Münden.

Foto: dpa

Laut ist er. Dumpf. Ein dunkles Grollen, manchmal langgezogen, dann wieder mit abgehackt bellendem Ende. Musik ist der nachgeahmte Hirschruf wohl nur in den Ohren der Waidmänner und -frauen, die sich derzeit bei der Dortmunder Messe „Jagd und Hund“ treffen.

Aber die tierischen Trötentöne sollen ja auch vor allem dem Wild zusagen und neugierige Vierbeiner vor die Flinte locken. Die „Lock- und Rufjagd“ habe seit Jahrhunderten Tradition, teilt der Messe-Veranstalter mit. Grund genug, jedes Jahr in Dortmund den deutschen Meister für die Cover-Versionen der Hirsch-Hits zu suchen. Und die sind vielfältiger, als der Nicht-Lodenträger vermuten würde.

Die Disziplinen der Meisterschaft umfassen Stimmen „eines alten, suchenden Hirsches“, „des Platzhirsches beim Kahlwildrudel“ und „das Rufduell zweier Hirsche gleicher Stärke auf dem Höhepunkt der Brunft“. Um den Ton dieser Spezies zu treffen und zu verstärken, nutzen die Hirschrufer ganz unterschiedliche Instrumente: Beliebt sind Ochsenhörner, Tritonschneckengehäuse, Glaszylinder oder der hohle Stängel des Riesenbärenklau.

Ach ja: Zum Meistertitel röhrte sich der 54-jährige Niedersachse Andreas Töpfer. Der Platzhirsch unter 16 Titelbewerbern hat bereits 2011 und 2015 gewonnen. Aber auch Frischlinge haben Chancen. Platz zwei und drei gehen an bisher rudelfremde junge Hirschrufer aus Bayern. Wen der Ehrgeiz jetzt packt, der findet im einschlägigen Fachhandel Instrumente samt Übungs-CD. Waidmannsheil – auch an die Nachbarn!

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