Wetter Polarluft blockiert den Frühling - Pflanzen in Wartestellung

Offenbach/Wien · Schnee, Frost, Winter versus Blüten, Sonne, Frühling: Irgendwann muss die Kälte weichen. Aber wann? Meteorologen versuchen eine Antwort. Derweil schneit es weiter.

Alles wartet auf den Frühling, doch Polarluft bleibt vorläufig Sieger im Kampf um die Wetterherrschaft in Deutschland. Mindestens bis nächste Woche soll es winterlich kalt bleiben, Schnee- oder Regenschauer inklusive. "Hoch "Liebhild" über Skandinavien ist leider sehr stabil", sagte Meteorologin Christina Speicher vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Mittwoch. Das Hoch halte alle Tiefdruckgebiete, die von Westen her mildere Luft bringen könnten, von Deutschland fern.

"Auch wenn es der eine oder andere nicht mehr hören mag, aber ein so richtig sonniger Frühling mit Temperaturen über zehn Grad ist nach wie vor nicht in Sicht", ergänzte ihre Kollegin Tanja Dressel. Tagsüber einstellige Temperaturen, nachts Frost und auf den Bergen Dauerfrost - so lautet ihre Prognose.

Dazu regnet oder schneit es ein wenig - am Donnerstag und Freitag vor allem im Norden und Osten, am Samstag eher im Süden. In der nächsten Woche könnte es im Südwesten ein wenig milder werden - "in der Sonne sind dann bis 15 Grad möglich", versprach Speicher.

Nicht nur die Menschen, sondern auch die Pflanzen warten auf steigende Temperaturen. "Sie brauchen jetzt nur noch Wärme", sagte DWD-Agrarmeteorologin Brigitte Klante. Die Temperaturen müssten aber 14 bis 15 Grad erreichen, damit Knospen aus dem Wintermodus aufwachen. Werde diese Temperatur erreicht, "dann geht alles sehr schnell." Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre liege die Entwicklung der Pflanzen derzeit rund zwei Wochen zurück.

Einen Dauer-Winter erlebt auch Österreich. Am Mittwoch hat es erneut fast im ganzen Land geschneit, gemeinsam mit Frost behinderte das den Verkehr. In den Skigebieten herrschen tief winterliche - und für Wintersportler ideale - Verhältnisse. In Teilen von Tirol, Salzburg und Kärnten herrschte wegen des Neuschnees erhebliche Lawinengefahr. In den nächsten Tagen ändert sich das Wetter kaum.

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