Türkei als Urlaubsort und attraktiver Wirtschaftspartner Lukas Podolski polarisiert mit neuem Werbevideo

Köln · Mit der Teilnahme an einem Werbevideo für die Türkei hat Fußballer Lukas Podolski die Twitter-Gemeinde verärgert. Ziel des Videos ist es, die Türkei als Urlaubs- und Wirtschaftsstandort zu bewerben.

"I´ve been writing my own happiness-story here" - Nicht nur bei Fans von guter Aussprache dürfte diese Aussage von Lukas Podolski für Unmut sorgen: Der Slogan des Wahl-Kölners ist Teil eines Werbevideos, in dem die Türkei als Urlaubsort und attraktiver Wirtschaftspartner beworben wird.

Nachdem der 32-Jährige gerade erst mit der Eröffnung seiner Eisidele in Köln für positive Schlagzeilen sorgte, löst er nun mit dem Video Unmut und Ärger bei der Twitter-Gemeinde aus.

Der ehemalige Spieler für Galatasary Istanbul (2015 bis 2017) spricht in dem Video von seiner eigenen "happiness-story", die er in der Türkei erlebt hat. Für einige Twitter-User ist diese Aussage problematisch, da vielen Menschen in der Türkei ihre "happiness" verweigert werde.

Jüngst geriet Erdogans Türkei wieder in die Schlagzeilen, als Tränengas gegen Schwule und Lesben beim Gay-Pride-Marsch in Istanbul eingesetzt wurde. Auch die Evolutionstheorie soll laut Regierungsplänen in Zukunft nicht mehr in der Schule gelehrt werden. In dem Land herrscht zudem weiter der Ausnahmezustand, der nach einem gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 verhängt wurde. Dieser Zustand hat der Regierung Vollmachten verliehen und dazu geführt dass bisher zehntausende Menschen verhaftet und 100.000 Staatsbedienstete entlassen wurden.

Diese und weitere Eingriffe in die Meinungsfreiheit und demokratischen Rechte durch die türkische Regierung sehen Twitter-User äußerst kritisch. Zudem spielen sie mit dem Hashtag #freedeniz auf den immer noch inhaftierten deutsch-türkischen Welt-Journalisten Deniz Yücel an.

(mit Material von dpa)

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