Über 50 Stunden später Condor-Fluggäste nach drei Tagen in Köln/Bonn gelandet

Palma/Köln · In der Nacht zu Dienstag sind 162 Condor-Fluggäste am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Grund für die fast dreitägige Verspätung waren technische Probleme. David Remmler aus Siegburg ist einer der betroffenen Passagiere.

Die Fluglinie hatte ein Ersatzflugzeug zur Verfügung gestellt, wie ein Pressesprecher am Dienstagmorgen mitteilte. Die Passagiere hätten bereits am späten Samstagabend von Mallorcas Hauptstadt Palma zurück nach Köln fliegen sollen. Wegen technischer Probleme verschob sich der Flug mit der Flugnummer DE 1539, sagte der Condor-Pressesprecher Johannes Winter auf Anfrage. Weil die Reparaturarbeiten an dem Flieger auch am Montag noch andauerten, wollte Condor ein anderes Flugzeug einsetzen.

Winter hatte am Montagmorgen mitgeteilt, dass der Flug nach Köln/Bonn nun auf den frühen Dienstagmorgen verlegt worden sei. Die Condor-Maschine soll demnach um 1.45 Uhr in Palma de Mallorca starten – über 50 Stunden später.

David Remmler aus Siegburg ist einer der betroffenen Passagiere. "Es ist ärgerlich, aber wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen", erzählt der 38-Jährige. Er ist gemeinsam mit anderen Reisenden in einem Hotel im südöstlichen Cala d'Or untergebracht worden. Andere betroffene Passagiere, darunter auch zwei Kleinkinder, übernachten in Cala Ratjada.

"Die Hotels entsprechen zwar nicht jedermanns Geschmack, sind aber absolut okay", berichtet Remmler dem GA. Dort wartet die Reisegruppe auf den Bus, der die Passagiere am Montagabend um 22:15 Uhr zum Flieger bringen soll.

Wie die allgemeine Stimmung in der Gruppe ist, konnte der Siegburger nicht einschätzen. Für manche der Betroffenen sei es nicht so problemlos wie für Remmler und seine Lebensgefährtin. Die beiden hätten eigentlich am Montag wieder arbeiten müssen, aber die "Vorgesetzten haben entspannt reagiert". "Wenn es an einem Freitagabend passiert wäre und wir noch das Wochenende gehabt hätten, wäre alles etwas anders", erzählt er weiter. Den verlorenen Urlaubstag bekomme er schließlich nicht erstattet.

Ersatzmaschine kann erst am Montag nach Palma geflogen werden

Condor-Sprecher Johannes Winter erklärte, dass zunächst auf Ersatzteile gewartet wurden, um die technischen Probleme an der in Palma stehenden Maschine zu beheben. Da sich jedoch herausstellte, dass diese so schnell nicht zu reparieren waren, musste eine Ersatzmaschine angefordert werden. Diese kann laut Winter aber erst am Montag nach Palma geflogen werden, so dass sich der Abflug auf den frühen Dienstagmorgen verspätet.

Mehr Informationen habe die Airline bisher nicht weitergegeben, so Remmler. Zwar sei eine Reiseleitung am Montagmorgen im Hotel gewesen, aber eine richtige Erklärung von Condor gebe es bisher nicht. "Auch als wir am Sonntag schon elf Stunden lang am Flughafen in Palma warten mussten, gab es keine vernünftigen Durchsagen." Die Information, dass der auf Sonntag angesetzte Ersatzflug ebenfalls ausfällt, haben die Passagiere den Anzeigebildschirmen entnehmen müssen.

Als Samstagabend bekannt wurde, dass der Flug DE 1539 nicht wie ursprünglich geplant starten würde, wurden die Passagiere in Hotels untergebracht. "Die letzten haben etwa so gegen halb vier eingecheckt. Um sieben Uhr am nächsten Morgen kam dann schon der Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte", berichtet der Siegburger. Zuerst sollte der Ersatzflieger um zehn Uhr starten. "Als es dann 13:20 Uhr war, wurden keine weiteren verschobenen Flugzeiten mehr angegeben."

Passagiere waren auf sich allein gestellt

Condor sei nicht ans Gate gekommen. Die Passagiere haben sich um alles kümmern müssen, erklärt Remmler. "An den Schaltern hieß es nur, dass die Airline mit Frankfurt in Kontakt sei. Von dort aus würde alles gesteuert", so der 38-Jährige. Um 17 Uhr am Sonntag sollten die gestrandeten Passagiere ihr Gepäck zurückholen und sie wurden erneut in Hotels untergebracht.

In der Nacht zu Dienstag trafen die 162 Passagiere dann mit fast drei Tagen Verspätung am Flughafen Köln/Bonn ein. Remmler und seine Lebensgefährtin holten ihre Koffer vom Gepäckband und fuhren vom Flughafen direkt zur Arbeit. Besonders ärgerlich: Auf dem Flughafen in Palma blieben drei Koffer zurück, drei Passagiere gingen also erstmal leer aus.

"Die Koffer sind wegen Unregelmäßigkeiten am Flughafen Palma zurückgeblieben", erklärt ein Sprecher der Fluglinie. ""Wir entschuldigen uns für die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten." Die verlorenen Gepäckstücke befänden sich auf dem Weg nach Deutschland und würden den Kunden so schnell wie möglich nach Hause geliefert. Zudem wies der Sprecher darauf hin, dass sich die Fluggäste über die Homepage wegen Entschädigungen an Condor wenden sollen.

Insgesamt mussten am Wochenende mehr als 300 Condor-Fluggäste nach Düsseldorf und Köln ihren Mallorca-Urlaub unfreiwillig verlängern. Eine Maschine, die am Sonntagmorgen nach Düsseldorf fliegen sollte, war am Montag mit knapp 30 Stunden Verspätung in Palma gestartet. Auf dem vorherigen Flug sei ein Vogel ins Triebwerk gelangt, weshalb dieses untersucht worden sei, sagte ein Condor-Sprecher. Betroffen waren 161 Passagiere. (mit Material von dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort