Nach den Spätfrösten 2017 steigen die Preise für Kirschen

Berlin · Nach herben Ernteeinbußen wegen der Kältewelle im Frühjahr rechnen Obstbauern mit höheren Preisen für ihre Früchte.

 Die Preise für Kirschen könnten 2017 besonders hoch sein.

Die Preise für Kirschen könnten 2017 besonders hoch sein.

Foto: dpa

„Der Kirschpreis muss steigen und er wird steigen“, sagte der Vizechef der Bundesfachgruppe Obstbau, Franz-Josef Müller, der Deutschen Presse-Agentur. In Baden-Württemberg - einem der Hauptanbaugebiete für Kirschen in Deutschland - gebe es Einbußen von etwa 80 Prozent im Vergleich zu Vorjahren. Grund: Viele Kirschblüten sind bei Frost im April abgestorben.

Durch das knappere Angebot am Markt seien höhere Preise unvermeidlich, zumal die Obstbauern ihre finanziellen Engpässe zumindest ansatzweise decken müssten, sagte Müller. Der Branchenvertreter geht von einem deutlichen Preisanstieg aus. So könnte ein Kilo Kirschen, das auf Märkten normalweise zwischen 4 und 8 Euro kostet, bald für 6 bis 10 Euro zu haben sein.

Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) ist zwar aufgrund zuletzt gestiegener Importe etwa aus der Türkei der durchschnittliche Kirschpreis für Verbraucher insgesamt - also inklusive Kirschen in Supermärkten oder Discountern - im Juni sogar um 23 Cent auf 5,03 Euro pro Kilo gefallen. „Einen deutlichen Einfluss dürfte die knappe Ernte dagegen auf die bezahlten Preise im Ab-Hof-Verkauf, im Fachgeschäft oder auf dem Wochenmarkt haben, denn in diesen Einkaufsstätten dominiert deutsche Ware normalerweise“, sagte der Agrarexperte Hans-Christoph Behr. (dpa)

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