Kommentar zum Leitfaden zur Treibstoffversorgung Ein notwendiger und überfälliger Schritt

Meinung | BONN/BERLIN · Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat am Donnerstag den Leitfaden „Treibstoffversorgung bei Stromausfall“ vorgelegt. Unser Autor findet, dass das nicht nur ein richtiger, sondern auch ein längst überfälliger Schritt ist.

Es wäre nichts anderes als ein Super-Gau: Ein langanhaltender, großräumiger Stromausfall in Deutschland, der für die Bevölkerung lebensnotwendige Einrichtungen lahmlegt wie Krankenhäuser, die Diesel zum Betreiben ihrer Notstromaggregate benötigen, oder Feuerwehren, weil ihnen der Sprit fehlt. Der lagert in Tanklagern und Tankstellen ruhig vor sich hin, seine Auslagerung ist aber nur schwer möglich – die wenigsten Tankstellen sind notstromversorgt.

Und: Wie wird die Verteilung des vorhandenen Treibstoffs gesteuert, wer erhält wie viel? Fragen, auf die bislang eindeutige Antworten fehlen. Deshalb ist der am Donnerstag vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) vorgelegte Leitfaden zur „Treibstoffversorgung bei Stromausfall“ nicht nur ein richtiger, sondern auch ein längst überfälliger Schritt. Gerade in der heutigen Zeit. Kriminelle und Terroristen sind schon lange nicht mehr nur in der sichtbaren Öffentlichkeit unterwegs. Sie wissen: Heutzutage können sie einem Land und seiner Bevölkerung auch auf andere Art schädigen – Stichwort Cyberkriminalität.

Auch auf einen Angriff auf die Stromversorgung muss sich Deutschland entsprechend vorbereiten – und zwar jetzt! Akteure des Katastrophenschutzes, Behörden, Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und nicht zuletzt auch Betreiber Kritischer Infrastrukturen selbst müssen ihre Vorkehrungen und Absprachen jetzt treffen und, wo nötig, Verträge schließen. Nur dann wäre die Bundesrepublik auch für einen gravierenden Stromausfall gerüstet – ganz egal ob durch Naturgewalt oder von Menschen herbeigeführt.

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