Afghanische Sesamstraße Neue Figuren sollen Selbstbewusstsein und Respekt lehren

Kabul · Die afghanische Ausgabe der Sesamstraße bekommt Zuwachs. Die beiden neuesten Figuren sollen Kindern Selbstbewusstsein und Respekt vermitteln.

Der vierjährige, clevere Puppenjunge Sirak hatte gerade seinen ersten Auftritt im „Sesamgarten“ (Bache Simsim), wie die Show in einer der beiden Landessprachen, Dari, heißt. Er ist nach der selbstbewussten Sari schon die zweite neue Figur der Kinderserie in Afghanistan. Sirak ist Saris kleiner Bruder.

Sari mit ihrem bunten Haar ist seit April 2016 mit ihren berühmten Kollegen wie Ernie und Bert im afghanischen Fernsehen zu sehen. Sie geht zur Schule, hat eigene Interessen und Hobbys und soll den Mädchen unter den Zuschauern so helfen, selbstbewusster zu werden. In Afghanistan gehen Mädchen oft nur bis zur vierten Klasse in die Schule und verbringen viel ihrer Freizeit daheim. Familien verstehen die Abschottung von Mädchen oft als Schutz. Es gibt aber auch häufig häusliche Gewalt.

Ihr kleiner Bruder Sirak wiederum solle nun ein Vorbild für Jungen werden, sagte Massud Sandscher, ein Direktor des Medienkonzerns Moby, der die afghanische Sesamstraße produziert, am Mittwoch. „Sirak liebt und unterstützt Sari, und das soll die Botschaft rüberbringen, dass Jungen ihre Schwestern und die Frauen im Haus respektieren sollten“, sagte Sandscher.

Neben den klassischen, internationalen Charakteren der Sesamstraße haben viele Länder eigene Figuren eingeführt. Bangladesch zum Beispiel bekam Tuktuki, in Indien gibt es Chamki und in Ägypten Khokha.

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