Reichskriegsflagge im "Bierkönig" entrollt Neonazis sorgen für Eklat am Ballermann

Palma de Mallorca · Bei einem Auftritt von Ballermann-Sängerin Mia Julia haben am Freitag mehrere Neonazis eine Reichskriegsflagge ausgerollt und "Ausländer raus" gebrüllt. Die Sängerin unterbrach daraufhin ihren Auftritt. Wie die übrigens Fans im "Bierkönig" reagierten.

 Beim Auftritt von Ballermann-Star Mia Julia kam es zum Eklat im Bierkönig.

Beim Auftritt von Ballermann-Star Mia Julia kam es zum Eklat im Bierkönig.

Foto: dpa

Der Auftritt von Ballermann-Sternchen Mia Julia beginnt erst ganz normal. Gut gelaunt singt sie ihre Hits im vollbesetzen "Bierkönig" an der berüchtigten Schinkenstraße im Urlauberort S'Arenal. Doch dann sorgen plötzlich rund 15 Neonazis für einen Eklat, als sie von einem Geländer im ersten Stock oberhalb der kleinen Bühne eine Reichskriegsflagge entrollen. Dazu skandieren sie "Ausländer raus"-Rufe.

Als die übrigens Besucher des Bierkönigs die Flagge bemerken, schallen die ersten Buh-Rufe und Pfiffe durch den Saal. Die Sängerin richtet sich direkt an die Männer mit der Flagge: "Nehmt sofort diese Scheiße da runter!" Die Menschen rund um die Bühne zeigen sich entsetzt und rufen "Nazis raus". Mia Julia fackelt nicht lange und ruft nach der Security. Mehrfach fordert sie die Männer zudem auf, die Fahne herunter zu nehmen - begleitet von Pfiffen und Rufen der übrigens Fans.

Es dauert jedoch rund 15 Minuten, bis es den Sicherheitskräften des Bierkönigs schließlich gelingt, die Neonazis nach draußen zu befördern - honoriert von "Auf-Wiedersehen"-Rufen der übrigen Besucher. Laut Augenzeugen sollen sich auch Polizisten vor Ort befunden haben, die jedoch nicht einschritten.

Festgehalten wurde die ganze Szene per Facebook-Video von einen Besucher. Erst nach einer Unterbrechung von rund 20 Minuten konnte die Sängerin ihren Auftritt fortsetzen.

Nach dem Zwischenfall meldete sich Mia Julia auch bei Facebook zu Worte: "Ich bin wirklich so geschockt und scheisse sauer", schrieb sie in einem Post am Freitagabend. "Die Welt ist schlimm genug... Hass, Gewalt und Schmerzen haben auf unseren Partys nichts zu suchen." Und weiter: "Auf Mallorca sind wir immer noch Gast in einem fremden Land, vergesst das bitte nie."

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