Wissenschaft "Nacht der Wünsche": Sternschnuppen vor allem im Südwesten

Eigentlich war der Himmel klar. Aber Dunst verschluckte die Sternschnuppenschauer der Perseiden in einigen Gegenden Deutschlands. Diejenigen, die Glück hatten, sprechen von einer wunderbaren Nacht.

 Zahlreiche Besucher beobachten auf dem Großen Feldberg im Taunus Sterne. In der Nacht waren durch den Sternschnuppenstrom der Perseiden zahlreiche Sternschnuppen zu beobachten.

Zahlreiche Besucher beobachten auf dem Großen Feldberg im Taunus Sterne. In der Nacht waren durch den Sternschnuppenstrom der Perseiden zahlreiche Sternschnuppen zu beobachten.

Foto: Jan Eifert

Offenbach/Stuttgart/Wermelskirchen (dpa) - Für die Geduldigen am richtigen Ort hat sich die Nacht zum Samstag gelohnt: Himmelsgucker konnten vor allem im Südwesten Deutschlands etliche Sternschnuppen beobachten.

"Die Bedingungen haben gestimmt", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Gegen Mitternacht seien in manchen Gegenden noch Wolken über den Himmel gezogen. Bis drei Uhr nachts sei es aber fast überall klar gewesen.

Besonders im Südwesten boten sich optimale Bedingungen. "Es war eine wunderbare Nacht. Wir haben circa 150 Sternschnuppen pro Stunde gesehen", sagte der Vorsitzende der Sternwarte Welzheim bei Stuttgart, Hans-Ulrich Keller. Einige sehr helle Feuerkugeln, sogenannte Boliden, seien auch dabei gewesen. Am besten habe sich das Spektakel kurz nach Mitternacht beobachten lassen.

Nicht jeder nächtliche Sternenbeobachter hatte so viel Glück. Weiter im Norden konnten die Sternschnuppen wegen des Dunsts in der Atmosphäre schlechter ausgemacht werden. "Ich bin ein wenig enttäuscht", sagte Norbert Müller vom Sternfreunde-Verein in Pulheim. Er sei extra von Köln nach Wermelskirchen gefahren, um mehr zu sehen. Die meisten Sternschnuppen seien aber im Dunst verschwunden, so Müller. Insgesamt zehn Stück habe er immerhin entdeckt. In Großstädten sind die Perseidenschauer wegen der Lichtverschmutzung oft gar nicht sichtbar.

Das Himmelsspektakel beruht auf Perseiden, die mit 216 000 Kilometern pro Stunde zu den schnellsten Sternschnuppen gehören. Ihren Namen haben sie, weil sie scheinbar aus dem Sternbild Perseus kommen, das im Nordosten aufgeht. Die Gravitation des Planeten Jupiter lenkte die Trümmerwolke des Kometen Swift-Tuttle, von dem die Perseiden ausgehen, in diesem Jahr näher an die Erdbahn als sonst üblich. Wer bisher noch nichts gesehen hat, kann weiter hoffen: Keller zufolge bestehen in den kommenden Tagen noch gute Chance auf das Sichten von Sternschnuppen.

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