Mutmaßlicher Millionenbetrüger in Düsseldorf vor Gericht

Düsseldorf · Die Bankbelege über sein angebliches Millionenvermögen waren laut Anklage gefälscht, der extrem aufwendige Lebensstil aber echt: Nun muss ein 48-jähriger Ratinger als mutmaßlicher Millionenbetrüger vor Gericht.

 Wappen von Nordrhein-Westfalen und Schriftzug "Landgericht Düsseldorf".

Wappen von Nordrhein-Westfalen und Schriftzug "Landgericht Düsseldorf".

Foto: Marius Becker/Archiv

Ein mutmaßlicher Millionenbetrüger muss sich von diesem Montag an in Düsseldorf vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-jährigen Ratinger 18 Fälle von gewerbsmäßigem Betrug mit einem Volumen von weit über drei Millionen Euro vor.

So soll der Angeklagte 2015 in Mülheim/Ruhr ein Einfamilienhaus für fast eine Million Euro erworben haben. Seine Kaufkraft habe er dabei mit einem gefälschten Bankbeleg vorgetäuscht und die Summe nie gezahlt. Auch der Makler blieb auf seiner Provisionsforderung sitzen.

Am Fürstenplatz in Düsseldorf soll er außerdem eine Wohnung für über eine Million Euro ergattert haben. Die blieb aber ebenso wie die nagelneue, 120 000 Euro teure Einrichtung unbezahlt, hieß es. Seine dritte auf diese Weise erworbene Immobilie, wieder eine Wohnung in Düsseldorf, kostete mehr als 1,1 Millionen Euro. Als Sicherheit diente ein gefälschter Vermögensnachweis über gut zwei Millionen britische Pfund. Allein die Einbauküche sollte über 81 000 Euro kosten.

Der 48-jährige habe zudem ausgiebig in Ratingen und Düsseldorf in diversen Hotels residiert, deren unbezahlte Rechnungen sich laut Anklage auf über 36 500 Euro summierten. Auch bei einem Neuwagen sparte sich der Ratinger laut Ermittlern das Zahlen der Rechnung: 84 000 Euro sei er schuldig geblieben. Auch die Verkäufer von zwei Gebrauchtwagen im Wert von insgesamt fast 70 000 Euro hätten keinen Cent gesehen.

Der Verteidiger des 48-Jährigen wollte vor Prozessbeginn keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Das Landgericht hat für den Fall sieben Verhandlungstage angesetzt.

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