Mordprozess ohne Leiche nach Teilgeständnis unterbrochen

Wuppertal · Nach dem überraschenden Teilgeständnis eines Angeklagten hat das Landgericht Wuppertal den Prozess um einen Mord ohne Leiche unterbrochen. Vorige Woche hatte der 26-Jährige plötzlich zugegeben, dass er eine Verantwortung für den Tod seiner Schwägerin habe. Er wolle den Ablageort der Toten in einem Wald bei Heilbronn in Baden-Württemberg zeigen. Das Gericht habe dafür jetzt drei Verhandlungstermine aufgehoben, bestätigte ein Sprecher am Dienstag.

 Der Eingang des Landgerichtes Wuppertal.

Der Eingang des Landgerichtes Wuppertal.

Foto: Jan-Philipp Strobel/Archiv

In dem seit einem Jahr laufenden Mammutverfahren stehen fünf Familienangehörige wegen Mordes vor Gericht. Allerdings wurde die Leiche des mutmaßlichen Opfers, einer 35 Jahre alten, sechsfachen Mutter, bislang nicht gefunden. Die Richter stimmten der Übergabe des Angeklagten an die Polizei zu, damit nach dem Leichnam gesucht werden kann.

Die Irakerin Hanaa S. hatte sich von ihrem Mann getrennt und war im April 2015 spurlos in Solingen verschwunden. Auf der Anklagebank sitzen nur Familienangehörige - darunter Mann und Sohn. Sie sollen die 35-Jährige umgebracht haben, "um die Familienehre wieder herzustellen", wie es in der Anklageschrift heißt. Der nächste Prozesstag am Landgericht soll der 6. Juli sein.

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