Mordprozess ohne Leiche: Angeklagter will Ablageort zeigen

Wuppertal · Im Wuppertaler Mordprozess ohne Leiche hat einer der fünf Angeklagten nach einem Jahr überraschend sein Schweigen gebrochen. Die Leiche seiner Schwägerin sei in einem Waldstück in der Nähe von Heilbronn abgelegt worden, ließ der Mann über seinen Anwalt mitteilen. "Ich bin bereit, diesen Ablageort zu zeigen", sagte der Mann nach Angaben eines Gerichtssprechers. Der Mammutprozess hatte am 27. Juni 2016 begonnen und sich 69 Verhandlungstage hingezogen.

 Eine Statue der Justitia.

Eine Statue der Justitia.

Foto: David Ebener/Archiv

Das mutmaßliche Mordopfer, eine 35 Jahre alte, sechsfache Mutter, ist seit dem 21. April 2015 spurlos verschwunden. Die in Solingen lebende Irakerin hatte sich von ihrem Ehemann getrennt. Die Leiche wurde bislang nicht gefunden.

Auf der Anklagebank sitzen fünf Angehörige der Verschwundenen: der Ehemann, ihr Sohn sowie zwei Brüder und eine Schwester des Ehemanns. Sie sollen die Irakerin nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft umgebracht haben, "um die Familienehre wieder herzustellen", wie es in der Anklageschrift heißt. Das Gericht unterbrach am Donnerstag die Verhandlung und setzte sie anschließend noch kurz fort. Am Montag ist der nächste Verhandlungstag.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort