Wetter Millionenschäden nach erneutem Unwetter in Niederbayern

Waldkirchen · Unterspülte Straßen, umgeknickte Bäume, vollgelaufene Keller - erneut haben heftige Regenfälle in Niederbayern schwere Schäden angerichtet. Agrarminister Brunner kündigt Hilfen an.

 Völlig demolierte Autos unter einem kaputten Carport in Teisnach. Gewitter und Starkregen haben am Wochenende im Freistaat zu vielen Noteinsätzen geführt.

Völlig demolierte Autos unter einem kaputten Carport in Teisnach. Gewitter und Starkregen haben am Wochenende im Freistaat zu vielen Noteinsätzen geführt.

Foto: Armin Weigel

Die Unwetter vom Wochenende haben in der bayerischen Region Waldkirchen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe verursacht. Allein in der Stadt Waldkirchen seien rund 300 Wohnhäuser und Betriebe von den nächtlichen Fluten betroffen gewesen.

Das berichtete die Sprecherin des Landkreises Freyung-Grafenau, Judith Wunder. Es gab Schäden in fünf Ortschaften in der Region, insgesamt an rund 500 Gebäuden. Drei Menschen wurden verletzt.

"Es wird Wochen und Monate dauern, bis die Schäden behoben sind", sagte Wunder. Der Landkreis hatte wegen der schweren Unwetterfolgen in der Nacht zum Sonntag den Katastrophenfall ausgerufen.

Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) machte sich am Montag ein Bild von der Lage in Waldkirchen. Er kündigte an, in der Kabinettssitzung an diesem Dienstag über ein Hilfsprogramm zu sprechen: "Wir müssen entscheiden, in welchem Umfang wir den betroffenen Bürgern, Geschäftsleuten und Kommunen helfen können." Vor allem die Stadt Waldkirchen brauche angesichts zerstörter Straßen und Brücken zusätzliche staatliche Unterstützung.

Der Deutsche Wetterdienst hatte in der Region Waldkirchen zwischen Samstag- und Sonntagfrüh 89 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. "Der größte Teil fiel in der Zeit von 20.00 bis 21.00 Uhr", sagte der Meteorologe Martin Schwienbacher. "In der Region Waldkirchen war außergewöhnlich feuchte und heiße Luft auf eine Kaltluftzone getroffen." Die Folge: Gewitter und sintflutartige Regenfälle.

Die Feuerwehr in Waldkirchen war am Montag immer noch im Dauereinsatz. "Einige Bewohner waren am Wochenende verreist und haben erst am Montagfrüh ihre vollgelaufenen Keller bemerkt", berichtete die Kreissprecherin. Mehrere Straßen wurden unterspült. "Überall hängen lose Elektrokabel heraus." Auch der am Hang gelegene Stadtpark von Waldkirchen wurde von den herabstürzenden Wassermassen verwüstet.

Wieder normal lief dagegen der Betrieb im Krankenhaus von Waldkirchen, wo am Wochenende eingedrungenes Wasser die Notaufnahme und mehrerer Operationsräume lahmgelegt hatte. Die Klinik sei inzwischen wieder in der Lage, Notfallpatienten zu betreuen.

Zugesetzt hat das Unwetter auch der Land- und Fortwirtschaft. So seien allein in der Ortschaft Grainet zwei Hektar Wald von dem Unwetter zerstört worden, berichtete Wunder. Erdrutsche und querliegende Bäume blockierten auch mehrere Straßen in der Region. Auf vielen Feldern sei mit dem Mutterboden zugleich die Ernte weggeschwemmt worden.

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