Umfrage Mehrheit wünscht sich Sicherheitssiegel im Internet

Berlin · Die Internetnutzer in Deutschland fühlen sich beim Thema Sicherheit im Internet überfordert. Vor allem dem Versand wichtiger Dokumente über Kundenportale vertrauen nur wenige.

 80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland wünschen sich ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem sich vertrauenswürdige Angebote erkennen lassen.

80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland wünschen sich ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem sich vertrauenswürdige Angebote erkennen lassen.

Foto: Monika Skolimowska

80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland wünschen sich ein offizielles Sicherheitssiegel, an dem sich vertrauenswürdige Angebote und Dienstleistungen im Internet erkennen lassen.

Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hervor, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Konkret fragte die dimap-Umfrage nach dem Sicherheitsempfinden beim Austausch von wichtigen Informationen und Dokumenten über Kundenportale. "Insgesamt sind die Menschen da sehr skeptisch", sagte Reinhard Schlinkert, Geschäftsführer von dimap. Denn 72 Prozent der Befragten haben die Sorge, dass auch jemand anderer auf ihre Accounts etwa bei Banken, Versicherungen oder Versandhändlern zugreifen kann.

Nur rund ein Drittel der Befragten halten den Versand von wichtigen Dokumenten über solche Portale für sicher. "92 Prozent möchten gerne selbst wählen, auf welchem Weg sie wichtige Informationen und Dokumente bekommen", sagte Schlinkert.

Die Umfrage zeigt zudem, dass die Nutzer in Deutschland die Verantwortung für die Sicherheit im Netz vor allem beim Staat (85 Prozent) und der Wirtschaft (84 Prozent) sehen. 83 Prozent glauben zwar auch, dass sie sich selbst um dieses Thema kümmern müssen. 57 Prozent sind aber auch der Meinung, dass der einzelne dieser Verantwortung nicht gerecht werden kann. Dass der Staat die Bürger vor allen Gefahren im Internet schützen kann, glauben nur 16 Prozent.

Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), machte deutlich, dass die Informationssicherheit im Internet eine gemeinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sei. Um die Gesellschaft mitzunehmen, baue das BSI derzeit seine Präventionsprogramme aus. So werde unter anderem ein Bürgerangebot des BSI erweitert und auch mehr Prävention an Schulen betrieben.

Außerdem erklärte Schönbohm, dass das BSI derzeit ein Siegel für Router erarbeite. "Wir erfahren im Elektronikmarkt viel über den Stromverbrauch, aber nichts über die Informationssicherheit eines Geräts", sagte Schönbohm. Das Siegel soll als Selbstverpflichtung der Unternehmen dienen, die Einführung ist für Mai 2018 geplant.

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