Zoll zeigt Rekordfund Kokain für 800 Millionen Euro entdeckt

Hamburg · Stapelweise liegen die bunten Päckchen auf Holzpaletten: Insgesamt 3,8 Tonnen Kokain hat der Hamburger Zoll bei drei Aktionen im Hafen beschlagnahmt. Dem Drogenmarkt sei ein Schlag versetzt worden.

 Schwer bewaffnete Zollbeamte einer Spezialeinheit (ZUZ) sichern in Hamburg einen großen Kokainfund.

Schwer bewaffnete Zollbeamte einer Spezialeinheit (ZUZ) sichern in Hamburg einen großen Kokainfund.

Foto: Christian Charisius

Es soll noch im Laufe des Tages an einem geheimen Ort verbrannt werden, wie ein Sprecher der Generalzolldirektion Hamburg sagte.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zeigten die Beamten das Rauschgift in einer Bundeswehrkaserne in Hamburg: Die in buntes Plastik eingeschweißten Kokainpäckchen lagen in hohen Stapeln auf Holzpaletten. Schwer bewaffnete Spezialkräfte des Zolls bewachten das Rauschgift während der Pressekonferenz.

Das Kokain, das einen Reinheitsgehalt von 85 bis 90 Prozent habe, war im Hamburger Hafen bei drei Aktionen im Frühjahr beschlagnahmt worden - bei zwei dieser Funde handelte es sich um Rekordwerte. Ende März wurden 1,45 Tonnen Kokain in drei Seecontainern aus Paraguay entdeckt. Mitte April fanden die Fahnder ebenfalls in Seecontainern aus Paraguay weitere rund 1,6 Tonnen Kokain. Im Mai folgte ein Fund von 788 Kilogramm Kokain in einem Seecontainer aus Uruguay.

Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, sagte dazu: "Wir haben dem Markt einen Schlag versetzen können." Er sprach vom "größten Aufgriff, den wir in Deutschland gehabt haben". Das nun gefundene Kokain sollte über Deutschland nach Belgien gebracht werden, hieß es.

Einen Drogenfund von mehreren Tonnen hatten Fahnder in Deutschland zuvor noch nicht gemacht. Im April hatte die Polizei in Leverkusen 384 Kilogramm Kokain in der Bananenreiferei eines Großhändlers sichergestellt. Die 26 Bananenkisten aus Ecuador sollen vom Hamburger Hafen mit einem Lastwagen nach Leverkusen gebracht worden sein.

Weitere Infos

  • Mal unter Bananen, mal zwischen Erdnüssen - in Seecontainern versteckt gelangen die größten Kokainmengen von Südamerika nach Europa. Spektakuläre Funde in Deutschland:

- 1,6 Tonnen, April 2017 in Hamburg, Herkunft: Paraguay - 1,45 Tonnen, März 2017 in Hamburg, Herkunft: Paraguay - 1,25 Tonnen, Oktober 2002 in Kassel, Herkunft: Kolumbien - 1,2 Tonnen, April 2010 in Hamburg, Herkunft: Paraguay - 788 Kilogramm, Mai 2017 in Hamburg, Herkunft: Uruguay - 717 Kilogramm, Februar 2017 in Hamburg, Herkunft: Curaçao

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