Kirchen als Bestattungsorte für Urnen

Königswinter · Kirchen werden seit einigen Jahren auch als Bestattungsorte für Urnen genutzt. Bundesweit gebe es inzwischen mehr als 40 solcher Grabeskirchen, teilte die Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas in Königswinter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Bistümer und Kirchengemeinden profitierten davon, weil sie nicht mehr benötigte Gebäude angemessen nutzen und gleichzeitig Einnahmen erzeugen könnten.

 Blumen hängen an Kammern eines Kolumbariums.

Blumen hängen an Kammern eines Kolumbariums.

Foto: Oliver Berg

In früheren Jahrhunderten war die Beisetzung in einer Kirche den Adeligen und hohen Geistlichen vorbehalten. Seit etwa 2006 sind in Deutschland viele Tausend Grabstätten in Kirchen entstanden.

Die Urnen mit der Asche der Toten stehen eingeschlossen in sogenannten Kolumbarien. Die reihenweise übereinander angelegten Nischen erinnerten früher an einen Taubenschlag, was auf Lateinisch Kolumbarium heißt. Auch kommunale Friedhöfe oder Bestatter bieten diese aus südlichen Ländern stammende Bestattungsform an. Fast 60 Prozent der Bestattungen hätten eine kirchliche Begleitung, sagte Aeternitas-Sprecher Alexander Helbach.

Die Verbraucherinitiative verzeichnet allgemein einen Trend zu Gemeinschaftsgrabanlagen wie Urnenwänden, Rasengräbern oder Baumbestattungen. "Die ansprechend gestalteten Grabstellen ohne Pflegeaufwand für Angehörige erfüllen die Bedürfnisse einer mobilen Gesellschaft, in der familiäre Bindungen nachlassen", erklärte die Initiative.

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