Medizinischer Durchbruch Japaner testen Parkinson-Therapie erfolgreich an Affen

Kyoto · Japanischen Forschern ist es gelungen, Symptome der Parkinson-Krankheit langfristig zu vermindern. Bei ihren Versuchen transplantierten die Wissenschaftler Nervenzellen in die Gehirne von Affen.

Forschern der Universität Kyoto gelang es erstmals, bei Affen mithilfe einer Transplantation von Nervenzellen die Krankheit Parkinson zu behandeln. Das Team um den Wissenschaftler Jun Takahashi berichtete, dass die Probleme bei der Bewegung der Tiere nachhaltig vermindert wurden.

Laut dem Kompetenznetz Parkinson leben in Deutschland rund 280 000 Menschen mit der Nervenkrankheit. Typische Symptome sind ein heftiges Zittern, verlangsamte Bewegungen oder eine gebeugte Haltung. Bei der Krankheit sterben Nervenzellen in dem Teil des Gehirns, der eine wesentliche Rolle für die Bewegungsfunktion im Körper spielt.

Bisher konnten die Symptome der Krankheit nur sporadisch behandelt werden. Das Forscher-Team transplantierte den Affen aus Stammzellen gewonnene Neuronen ins Gehirn. Der Erfolg des japanischen Teams löst bei Stammzellenforschern aus aller Welt auf Begeisterung, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Man halte es sogar für möglich, dass die Therapie in einigen Jahren als Behandlungsmöglichkeit für Menschen eingesetzt werden kann.

Die Therapie der Forscher aus Kyoto lässt jedoch Fragen offen. Die Affen wurden mit einem Neurotoxin behandelt, bis sie Symptome der Parkinson-Krankheit aufwiesen. So spiegelt der Versuch nicht ganz die Situation des Menschen wider. Es ist daher nicht geklärt, wie die Therapie im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit anschlägt.

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