Ermittlungen gegen Familie Indisches Mädchen stirbt nach zweimonatigem Fasten

NEU DELHI · In Indien ist ein 13-jähriges Mädchen nach einer mehr als zwei Monate langen Fastenaktion gestorben. Die Polizei hat eine Untersuchung gegen die Familie des Mädchens eingeleitet.

Lokalen Medien zufolge hatte die Jugendliche 68 Tage lang nur Wasser zu sich genommen. Sie starb demnach bereits am 4. Oktober während einer Prozession zur Feier der Aktion in ihrer Heimatstadt Hyderabad. Der Polizei zufolge war die Todesursache ein Herzstillstand. Ihre Familie gehört zur religiösen Minderheit der Jains. Längeres Fasten ist im Jainismus üblich.

„Wir haben Ermittlungen wegen Totschlags gegen die Familie des Mädchens eingeleitet“, bestätigte die Leitung der örtlichen Polizei am Montag. „Wir müssen untersuchen, ob die Familie das Mädchen zum Fasten gezwungen hat.“ Die Höchststrafe für Totschlag liegt in Indien bei zehn Jahren Haft.

Der Anzeige vorausgegangen waren Proteste mehrerer Gruppen für die Rechte von Kindern, die den Eltern vorwarfen, ihre Tochter mit religiösen Zwängen unter Druck gesetzt zu haben. Ihr Vater sagte am Wochenende dem Fernsehsender NDTV, seine Tochter habe bereits früher lange gefastet und auch dieses Mal aus freien Stücken gehandelt. (dpa)

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