Kuriose Vornamen Ich nenne mein Kind: Ikea, Milka oder doch Popo

BONN · Die Kreativität mancher Eltern hat teilweise keine Grenzen mehr, wenn es um die Namensgebung ihrer Kinder geht. Jedoch legen die Standesämter glücklicherweise Einspruch ein, wenn das Wohl des Kindes durch den Namen gefährdet sein könnte.

Wenn uns Namen wie "Winnetou", "Tarzan" oder "Chanel" zu Ohren kommen, assoziieren wir sofort einen Film oder ein Label damit. Aber was passiert, wenn es sich dabei nicht um einen fiktionalen Charakter oder eine Marke handelt, sondern um das Nachbarskind?

Deutsche Standesämter werden immer toleranter, wenn Eltern kreative Namenswünsche für ihren Nachwuchs anfordern. Immer weniger Namen werden seit der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts 2008 abgelehnt. Immer mehr Verwaltungsvorschriften sind danach angepasst worden. Also ist es nicht mehr ungewöhnlich, wenn auf der Schulbank neben Lisa, Anna und Paul auch Fanta, Sultan und Blaubeere Platz nehmen.

Den letzten Namen hat ein Standesamt in Essen 2007 abgelehnt, als Eltern ihren Sohn "Anakin Skywalker" nennen wollten. Wie eine Standesbeamtin aus Münster berichtet, würden nur noch selten Namensvorschläge abgelehnt: "Städtenamen zum Beispiel gehen nicht."

Auch der Doppelname "Marie-Johanna" wirft Zweifel auf, da dieser schnell gesprochen wie "Marihuana" klinge. Jedoch wird dieser nicht verboten, man weise die Eltern nur auf dieses Problem hin.

In Kiel verweigerten Standesbeamte den Antrag eines Ehepaars, welches seine Tochter nach dem Luxus-Label "Gucci" benennen wollten. Skurril daran ist, das die Namen "Chanel" oder "Dior" jedoch akzeptiert werden.

Berichten zufolge gibt es nur noch zwei gravierende Einschränkungen: Erstens dürfe der Name dem Kindeswohl nicht schaden, so dass die Kinder wegen ihres Namens gemobbt werden könnten. Die zweite Bedingung ist, dass der Name dem Wesen nach ein Vorname sein müsse.

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