Vorfall in Gelsenkirchen Horror-Clowns stechen mit Messer zu

Bonn · Jetzt gibt es auch in Deutschland den ersten Verletzten nach einer Attacke durch maskierte Clowns. Die Meldungen zu solchen Angriffen häufen sich, aber nicht immer sind sie wahr.

Meldungen über das Auftauchen maskierter Clowns sind häufiger geworden. Jetzt gibt es in Deutschland aber auch den ersten Fall einer verletzten Person. In Gelsenkirchen gab es eine neue Attacke sogenannter Horror-Clowns: Zwei Maskierte haben einen 33-Jährigen mit einem Messer angegriffen und dabei leicht verletzt. Der Mann erlitt eine Schnittwunde an der Hand, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die unbekannten Angreifer seien anschließend mit einem Motorroller geflohen. Den Angaben zufolge ist der 33-Jährige gehörlos. Er habe erst mit Hilfe eines Bekannten die Polizei verständigen können.

Bereits in den vergangenen Tagen bedrohten Horror-Clowns Passanten in Nordrhein-Westfalen. Am Montag verletzte sich eine 14-Jährige in Gelsenkirchen beim Weglaufen vor einem „Clown“, der einen Baseballschläger mit sich trug. In der Nacht zum Samstag fuchtelte ein Maskierter in Wesel mit einer Pistole und einem Messer herum und erschreckte zwei junge Männer. Auch in Wesseling und Leverkusen gab es Meldungen über Clown-Sichtungen.

Am Mittwoch trat das leidige "Horror-Clown-Phänomen" dann auch in Bochum auf. Fünf Kinder wurden an einer unbeleuchteten Straßenunterführung plötzlich von einer als Clown verkleidete Person angegriffen. Der maskierte Unbekannte näherte sich der Gruppe schweigend mit einem glänzenden Gegenstand in Händen, die Polizei vermutet ein Messer. Die Kinder flohen und die Eltern meldeten den Vorfall kurz darauf der Polizei.

Polizei warnt Nachahmer

Die Polizei Bochum gab folgende Warnung an mögliche Nachahmer heraus: "Das ist überhaupt nicht lustig und erst recht kein Spaß! Die Polizei möchte eine unangenehme Einsatzsituation für Alle vermeiden! Bitte machen Sie das gute Image eines Clowns nicht kaputt!"

Die Vielzahl der Meldungen hat inzwischen auch die Gilde der Berufsclowns aufgerüttelt. Immer mehr Profidarsteller distanzieren sich energisch, auch in den sozialen Medien, von den attackierenden Trittbrettfahrern.

Fake-Meldungen nehmen zu

Doch nicht alle Berichte über Angriffe der maskierten Horror-Clowns sind dabei aber wahr. Die Polizei hat zuletzt diverse Falschmeldungen zu bearbeiten und muss des öfteren den Wahrheitsgehalt einiger Posts im Netz korrigieren.

In Mönchengladbach hat ein User beispielsweise die Nachricht gepostet, dass ein Junge am Mittwoch von einem Clown angegriffen und mit einem Stock verletzt wurde. Außerdem hieß es, der Angegriffene solle sich mit einem Beinbruch in einem Krankenhaus befinden. Bei der Polizei Mönchengladbach wurde der Fall jedoch nicht gemeldet. Die Beamten gehen deshalb von einer Fake-Meldung an, suchen aber nach dem Verfasser der Nachricht. (mit Material von dpa)

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