Jon and Helen Cluett waren mit ihren vier Kindern auf einem Camping-Ausflug in den schottischen Highlands. Sie wohnten in einer abgelegenen Gegend im Lochaber-Gebiet; der nächstgelegene Parkplatz war entweder mit einem Boot oder mit einem mühsamen Spaziergang zu erreichen.

Als ihr angebundenes Kanu vom angestiegenen Fluss weggeschwemmt wurde, wogen sie ihre Optionen ab, um von dort wegzukommen, berichtete die BBC. Die ihnen bekannten Wege durch das sumpfige Gebiet oder entlang einer Bahnschiene mit den sechs, acht, zehn und zwölf Jahre alten Kindern werteten sie als unpraktisch und als zu gefährlich. So riefen sie die Polizei um Rat.

Und die hatte die Idee: Die Familie sollte zu den Bahngleisen gehen, wo die Beamten den nächsten durchfahrenden Zug anhalten lassen würde, um die sechs Gestrandeten aufzunehmen. Gesagt, getan.

Der nächste Zug war der Jacobite Steam Train, die letzte Dampflok Schottlands, die auf dieser Strecke durch die Highlands fährt. Doch das ist nicht das einzig Besondere an der Bahn: Die historische Eisenbahn diente in den Harry-Potter-Verfilmungen als Hogwarts-Express, der die Zauberschüler von London zur Zauberschule Hogwarts fuhr. Die Familie stieg ein und fuhr bis zur nächsten Haltestelle in Lochailort.

Die Kinder fühlten sich wie Harry, Ron und Hermine - und hatten ihren Spaß. Sie seien auch richtig aufgeregt gewesen, als sie den Zug näherkommen sahen, berichtete der Vater der BBC. "Die Kinder haben ein Abenteuer gehabt. Wir alle hatten ein Abenteuer - ein großes Dankeschön an alle", so Jon Cluett weiter.

Nur eines beschäftigt den Vater noch. Er sei traurig, dass sein Boot verloren gegangen ist. Aber vielleicht findet ja nochmal jemand das rote Kanu in den Highlands herumschwimmen, hofft der Familienvater. Doch bis dahin bleibt ihnen noch die Erinnerung an die filmreife Rettung im Hogwarts-Express.