Kaiman-Inseln Herrenloses Netz wird hunderten Fischen zum Verhängnis

Kaiman-Inseln · Vor der Küste der Kaiman-Inseln haben Taucher einen schrecklichen Fund gemacht. Ein riesiges herrenloses Fischernetz treibt im Meer umher. Viele Fische haben sich bereits dort verfangen.

Am Montagnachmittag haben der 27-jährige Fischer und Tauchlehrer Dominick Martin-Mayes und ein weiterer Taucher ein 15 Meter großes und ebenso tiefes herrenloses Fischernetz gefunden. In dem Netz hatten sich hunderte Fische verfangen - unter anderem Haie. Viele von ihnen waren bereits tot.

Vor der Küste der Kaiman-Inseln trieb das Netz umher. Es schien bereits mehrere Monate im Wasser gewesen zu sein. Martin-Mayes sagte der britischen Zeitung "The Independent", dass einige der toten Tiere bereits so verwest gewesen seien, dass man ihre Art nicht mehr habe erkennen können.

“Zunächst dachten wir, es wäre ein riesiger Holzblock. Aber als wir näher kamen konnten wir das Netz erkennen”, so Martin-Mayes. “Ich sprang zuerst ins Wasser und war von dem Anblick schockiert. Es hat mir den Atem verschlagen. Das Erste, was ich sah, war ein Hai, der sich verfangen hatte. Ich habe meinem Freund gesagt, er solle ein Messer holen und reinspringen. Wir haben getan was wir konnten, um einige Tiere zu retten, aber viele von ihnen waren bereits tot.”

Das Netz schien mehrere hundert Meilen getrieben sein, bevor es vier Meilen von Grand Cayman gefunden wurde. Wo es herkommt ist noch unklar. Es sei wie ein tödlicher Kreislauf. Die toten Tiere locken weitere an, die diese fressen wollen. Die lebenden Tiere verheddern sich ebenfalls und sterben dann.

Tim Austin, stellvertretender Direktor des Umweltministeriums, sagte dem Cayman Compass, dass das "Geisterfischen" in den Meeren aufhören müsse.

Neben Tieren fanden die Taucher auch Eimer, Seile, Flaschen, Kabel und Baumstämme, die sich in dem Netz verfangen hatten. Sie hätten selber aufpassen müssen, sich dort nicht zu verfangen. "Wenn deine Hand umschlungen wird, ertrinkst du" warnte der Tauchlehrer.

Das Netz sei zu schwer gewesen, um es an Land zu ziehen. Bereits am Dienstag war das Netz wahrscheinlich um die hundert Meilen weiter getrieben. Die Wahrscheinlichkeit, es wieder zu finden, ist gering. Die Fischer sind dazu aufgerufen, auf das Netz Acht zu geben.

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