Händler erstickte unter Klebeband: Hohe Haftstrafen

Dortmund · Ein Kosmetikartikelhändler wird tot in einer Garage gefunden. Der Mann ist qualvoll unter Klebeband erstickt. Das Gericht verurteilt zwei Angeklagte zu mehr als zwölf Jahren Haft. Ein dritter mutmaßlicher Komplize hatte sich bereits das Leben genommen.

 In Dortmund wurden zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt.

In Dortmund wurden zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt.

Foto: David Ebener/Archiv

Das Dortmunder Schwurgericht hat zwei 34 und 37 Jahre alte Angeklagte wegen Raubes mit Todesfolge zu Haftstrafen von zwölf Jahren und drei Monaten beziehungsweise zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt. Nach Ansicht der Richter sind die Georgier für den gewaltsamen Tod eines Dortmunder Kosmetikartikelhändlers verantwortlich. Das Opfer war Ende September 2015 in seiner Garage erstickt. Der Familienvater war geschlagen und mit Klebeband gefesselt worden. Auch seinen Kopf hatten die Täter umwickelt.

Die Richter sind davon überzeugt, dass die Angeklagten dem Händler gestohlene Ware anbieten wollten und wütend wurden, als dieser die Abnahme verweigerte. Gemeinsam mit einem weiteren Komplizen sollen sie den 44-Jährigen brutal verprügelt und anschließend gefesselt haben. Weil sie dabei jedoch die Nasenlöcher absichtlich frei ließen, unterstellten ihnen die Richter keine Tötungsabsicht. Das Opfer war dennoch erstickt, weil die Nase aufgrund der Schläge ins Gesicht zugeschwollen war.

Der dritte Mann hatte bei Prozessbeginn im Herbst 2016 noch mit auf der Anklagebank gesessen. Nach dem ersten Verhandlungstag hatte er sich jedoch in der Untersuchungshaft selbst das Leben genommen. In einem Abschiedsbrief nahm er vorher alle Schuld auf sich.

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