Werbeschild auf Waffenschrank Gewehre zum Schuljahresbeginn: Makabere Werbung bei Walmart

Evansville · Vor Beginn des neuen Schuljahres startete die Supermarktkette Walmart in den USA kürzlich eine Kampange, bei der Artikel für Schulkinder beworben werden. Zum Angebot mogelten sich jetzt offenbar Schusswaffen dazu.

Der amerikanische Supermarktriese Walmart muss derzeit herbe Kritik wegen eines Fotos beim Bloggingdienst Twitter einstecken. Das Bild zeigt eine Vitrine mit Gewehren in einer Filiale in der Stadt Evansville, die im Bundestaat Indiana liegt. Über dem Waffenschrank wurde ein Werbebanner platziert, auf dem "Own The School Year Like A Hero" (zu Deutsch: "Meistere das Schuljahr wie ein Held") geschrieben steht. Bei der Aktion kurz vor dem Ende der Sommerferien werden Artikel für Schüler beworben. Dazu zählen beispielsweise Schreibwaren und Tornister.

Der Beitrag wurde erstmals am Mittwoch veröffentlicht und verbreitet sich seitdem rasant im Netz. Twitter-Nutzer reagieren geschockt und begründen ihre negativen Reaktionen in den Kommentarleisten vor allem mit Verweisen auf die Amokläufe von Columbine und Sandy Hook.

Indes versucht das Unternehmen, die Wogen zu glätten und entschuldigt sich sowohl im Internet als auch in den amerikanischen Medien für den Fauxpas. Wie die New York Times berichtet, teilte Walmart in einem offiziellen Statement mit: "Wir bedauern die Situation und untersuchen, wie das passieren konnte."

Demnach prüfe die Supermarktkette auch, ob das Foto nachträglich bearbeitet wurde. Wahrscheinlicher sei aber, dass sich entweder ein Mitarbeiter oder ein Kunde einen üblen Scherz erlaubt hätte - denn tatsächlich ergab eine Prüfung in dem Laden, das jemand Unbekanntes das Schild auf den Waffenschrank gestellt hatte. Mittlerweile sei die unpassende Werbung nach Angaben von Walmart wieder entfernt worden.

Walmart zählt zu den größten Waffenhändlern in den USA und besitzt dort 4600 Filialen. Dort bietet die Kette die Schießeisen in den Sportabteilungen an. Neben Turnschuhen und Fitnessgeräten können Kunden hier zum Beispiel auch zwischen verschiedenen Schrotflinten-Modellen und Jagdgewehren auswählen.

Für den Kauf der Waffen ist meistens lediglich ein Führerschein und eine Sozialversicherungsnummer nötig. Bei einem Hintergundcheck füllen US-Bürger im Markt dann ein Formular aus, bei dem sie unter anderem gefragt werden, ob sie schon einmal mit dem Gesetzt in Konflikt geraten sind. Im Anschluss überprüft Walmart die Angaben mithilfe des FBI. Ist alles in Ordnung, kann der Kunde die Waffe wenig später im Supermarkt abholen. Je nach Bundesstaat ist das Waffenrecht jedoch verschieden. In Maryland müssen potentielle Käufer beispielsweise Fingerabdrücke bei der Polizei abgeben und einen Kurs über den Umgang mit Schusswaffen absolvieren.

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