61-jährige Frau erstochen: Mutmaßlicher Täter schweigt

Duisburg · Ein psychisch kranker Mann ersticht eine Frau. Er hatte sie nie zuvor gesehen. Jetzt steht er vor Gericht und will nichts sagen.

 Das Amts- und Landgericht in Duisburg.

Das Amts- und Landgericht in Duisburg.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Sechs Monate nach einer tödlichen Bluttat auf offener Straße hat in Duisburg der Prozess gegen einen psychisch schwer kranken Mann begonnen. Der 38-Jährige soll am 24. Februar 2017 eine ihm völlig unbekannte, 61-jährige Frau erstochen haben. Vor Gericht will er sich dazu jedoch nicht äußern.

Der 38-Jährige soll immer wieder auf sein wehrloses Opfer eingestochen haben - in den Kopf und in den Oberkörper. Die Ärzte zählten 23 Einstiche. Die Frau hatte keine Überlebenschance. Sie starb noch am Tatort.

Der mutmaßliche Täter wurde damals schnell gefasst. Er hatte sich selbst Verletzungen zugefügt. Einem Psychiater sagte er später, dass er keine Erinnerung an die Tat habe. Das letzte, was er noch wisse, sei, dass er Stimmen gehört habe. "Geh' raus! Geh' raus!" Dieser Befehl habe sich damals in seinem Kopf festgesetzt.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 38-Jährige unter paranoider Schizophrenie leidet und zur Tatzeit völlig schuldunfähig war. Im Prozess vor dem Duisburger Schwurgericht geht es daher nicht um Bestrafung, sondern um die Frage, ob der Duisburger auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden muss.

Dem vom Gericht beauftragten Psychiater hatte der 38-Jährige erzählt, dass er sich bereits Wochen vor der Tat verfolgt gefühlt habe. Die Leute auf der Straße hätten ihn komisch angeguckt, außerdem habe er das Gefühl gehabt, dass er manipuliert werde - auch aus dem Fernsehen heraus.

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