Alte Militäranlage in Schleswig-Holstein Familie löst nach Bunker-Erkundung Giftgasalarm aus

Kiel · Giftgasalarm bei einer Bunker-Erkundung im schleswig-holsteinischen Eutin: Nach ihrem Eindringen in eine alte Militäranlage haben sich ein Vater und seine beiden Söhne wegen möglichen Kontakts mit dem hochgefährlichen Kampfstoff Phosgen in ein Krankenhaus begeben.

 "In Treue fest" steht über dem Eingang zu einem Bunker eines deutschen Schützengrabens bei Apremont-la-Forêt nahe Verdun in Nordfrankreich. (Symbolbild)

"In Treue fest" steht über dem Eingang zu einem Bunker eines deutschen Schützengrabens bei Apremont-la-Forêt nahe Verdun in Nordfrankreich. (Symbolbild)

Foto: dpa

Nach Angaben der Beamten war das Trio bei der eigenmächtigen Begehung am Sonntag auf vier alte Prüfröhrchen zum Nachweis von Phosgen gestoßen, die auf einem Tisch lagen. Nachdem sich der Mann und die beiden Kinder in der Klinik meldeten, alarmierten die Ärzte Polizei und Feuerwehr. Gefahrgutexperten bargen die Kartuschen mit der verdächtigen Beschriftung und untersuchten sie. Wie die Polizei in Lübeck am Sonntagabend berichtete, handelte es sich um falschen Alarm. Die verdächtigen Behälter waren leer und somit harmlos.

Die Existenz des Bunkers war nach Angaben der Polizei in der Umgebung allgemein bekannt, er galt jedoch als nicht mehr zugänglich. Nachdem dem Vater und seinen Söhnen dennoch das Betreten gelang, wollte sich das Ordnungsamt um eine endgültige Versiegelung der Anlage kümmern.

Phosgen ist eine hochgiftige leicht flüchtige Chlorverbindung, die schon bei niedrigen Temperaturen verdampft und ätzende Nebel bildet. Beim Einatmen verursacht sie schwerste Lungenschäden. Im Ersten Weltkrieg wurde sie massenhaft als chemischer Kampfstoff eingesetzt.

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