Ex-Sektenarzt Hopp wehrt sich gegen Sozialbetrug-Vorwurf

Krefeld · Der ehemalige Arzt der umstrittenen Sekte Colonia Dignidad, Hartmut Hopp, wehrt sich gegen den Vorwurf des Sozialbetrugs. Hopp soll den Behörden verschwiegen haben, dass ihm ein etwa eine Million Euro wertvolles Grundstück in Chile gehört. Die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen entsprächen nicht den Tatsachen, ließ Hopp über seinen Anwalt Helfried Roubicek auf dpa-Anfrage mitteilen.

 Früherer Arzt der Sekte "Colonia Dignidad" Hartmut Hopp.

Früherer Arzt der Sekte "Colonia Dignidad" Hartmut Hopp.

Foto: Marcelo Agost/EFE FILES/EPA/Archiv

Das ARD-Magazin "Fakt" hatte berichtet, dass Hopp bei seinem Antrag auf Grundsicherung das über 10 000 Hektar große Grundstück in Chile nicht als Eigentum angegeben habe. Dem Magazin lägen entsprechende Grundbuchauszüge und Sozialanträge vor. Der Wert des Grundstücks werde von einem chilenischen Gutachter auf über eine Million Euro geschätzt.

"Die von mir im September 2011 vor dem Sozialamt Krefeld geleisteten Erklärungen entsprechen der Wahrheit", erklärte Hopp dagegen. Der erwähnte Besitz sei 1997 bis zum heutigen Datum von der chilenischen Justiz beschlagnahmt worden, um Schadensersatzansprüche Dritter zu gewährleisten. "Die Krefelder Behörde ist darüber von mir nachweislich erschöpfend unterrichtet worden."

Die Stadt Krefeld sah sich aus rechtlichen Gründen daran gehindert, zu dem Fall Stellung zu nehmen. Sozialdaten unterlägen einem besonders hohen Schutz. Ein Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft kündigte an, den Medienbericht auf die Frage hin zu prüfen, ob ein entsprechender Anfangsverdacht des Betruges vorliege.

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