Anwohner und Touristen gerettet Erneut Land unter nach Unwetter auf Mallorca

Palma · Mallorca kommt wettertechnisch einfach nicht zur Ruhe: Im Norden der Balearen-Insel hat es erneut Unwetter gegeben. 60 Anwohner und Touristen mussten gerettet werden. Erst vor zehn Tagen forderte eine Flut 13 Todesopfer.

Wenige Tage nach der verheerenden Flutkatastrophe mit 13 Toten und schweren Sachschäden ist Mallorca wieder von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Getroffen hatte es nun vor allem den Norden der Urlaubsinsel, wo der Bach s'Erbossa über die Ufer trat. Die Regenfälle zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag setzten das Ende der Inca-Autobahn MA13 und die Landstraße zwischen Sa Pobla und Pollença unter Wasser, wie die "Mallorca-Zeitung" berichtete.

Der Notdienst der Balearen teilte mit, die Autobahn und weitere Zufahrsstraßen seien stundenlang unbefahrbar und die Gemeinde Pollença deshalb von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Auch etliche Straßen in der Innenstadt von Pollenca standen unter Wasser. Luftaufnahmen zeigten komplett überflutete Gebiete.

Anwohner und Touristen mit Helikopter gerettet

Rund 60 Anwohner und Touristen mussten gerettet werden, nachdem sie in ihren Häusern oder Autos von den Fluten eingeschlossen wurden. Im Einsatz waren dabei auch Helikopter. Tote und Verletzte waren den Berichten zufolge nicht zu beklagen.

Anwohner aus Pollenca kritisierten am Samstag, dass der Sturzbach schlecht gereinigt wurde und deshalb über die Ufer getreten sei. "Das Bett des Sturzbachs war wirklich sehr schmutzig", sagte etwa Miquel Torrandell, dessen Haus in Llenaire beinahe vom Torrente Sant Jordi überschwemmt worden wäre, der Zeitung "Diario de Mallorca". Es sei schon eine ganze Weile her, dass der Sturzbach gereinigt worden sei.

Betroffen von dem schweren Unwetter waren auch die Gebiete bei Sa Pobla, Playa de Muro, Manacor, Petra, Son Carrió und Cala Millor. Erneut verschont vom Unwetter blieben andere Touristenzentren wie die Playa de Palma mit dem "Ballermann".

Bereits am Samstag zeigte sich die Insel bei viel Sonnenschein und Werten um die 25 Grad wieder von ihrer schönen Seite.

Unwetter auch auf dem spanischen Festland

Unwetter gab es auch auf dem spanischen Festland. Am schwersten betroffen waren die Küstenregion von Andalusien im Süden, die Autonome Gemeinschaft Valencia im Osten und Teile von Katalonien im Nordosten des Landes. Es gab unzählige Überschwemmungen sowie umgestürzte Bäume und Strommasten. In Valencia wurde der Unterricht in vielen Regionen am Donnerstag und Freitag abgesagt, auch zahlreiche Universitäten und Fabriken blieben geschlossen.

Unter den Toten der Katastrophe von vergangener Woche im Osten Mallorcas waren auch drei Deutsche: ein Ehepaar sowie ein Journalist aus Hannover. Die 13. Leiche, die eines kleinen Jungen, war erst am Mittwoch nach achttägiger Suche in der Nähe der von den Unwettern am schwersten betroffenen Gemeinde Sant Llorenç entdeckt worden.

(Mit Material von dpa)

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