Rheinauhafen: Binnenschiffer mit Lösung nicht einverstanden

Köln · Es könnte wieder laut werden im innenstadtnahen Kölner Rheinauhafen. Ein Lösungsvorschlag von Stadt und Bund sollte Ruhe bringen im Streit um das Festmachverbot für Binnenschiffe - doch einige Kapitäne sind nicht einverstanden und drohen mit weiteren Hup-Protesten.

 Schiffe liegen am Rheinauhafen in Köln vor Anker.

Schiffe liegen am Rheinauhafen in Köln vor Anker.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Der Streit um das Festmachverbot im Kölner Rheinauhafen geht trotz einer Einigung von Stadt und Bund in die nächste Runde - die Binnenschiffer drohen wieder mit Hup-Protesten. Sie zeigten sich am Freitag nicht einverstanden mit dem am Tag zuvor verkündeten Lösungsvorschlag. Daher wollen sie ihre lautstarken Proteste in der Nacht zu Sonntag fortsetzen, wie Christian Niemann von der Europäischen Vereinigung der Binnenschiffer mitteilte.

Die Idee, dass die Schiffe künftig an Pfählen vor der Kaimauer anlegen sollten, sei zwar im Sinne der Schiffer, erklärte Niemann. Doch das Angebot der Stadt sei keine zufriedenstellende Lösung. "Der Bau der Pfähle würde viele Jahre dauern. Das ist zu lang", sagte er.

Auch die von der Stadt angebotenen Anlegestellen in Köln-Niehl seien keine Übergangslösung. "Der Hafen in Niehl ist bereits vor dem Anlegeverbot im Rheinauhafen überfüllt gewesen", erklärte Niemann. Als kurzfristige Notlösung fordern die Binnenschiffer stattdessen schwimmende Anlegestellen, die im Rheinauhafen verankert werden.

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) reagierte auf die Ankündigung weiterer Proteste mit Unverständnis. "Für die HGK ist es nicht nachvollziehbar, dass dieser Prozess von einer erneuten Drohung zu Lasten der Anlieger am Rhein begleitet wird", sagte der HGK-Vorstandsvorsitzende Uwe Wedig am Freitag.

Bei zwei Unfällen im Dezember und Januar hatten Schiffe im Rheinauhafen die Verankerungen aus der Kaimauer gerissen. Die HGK hatte daraufhin ein Festmachverbot ausgesprochen. Die Ringe und Poller seien nicht für die Zugkraft heutiger Schiffe ausgelegt, hatte die HGK das Verbot begründet.

Die Schiffskapitäne hatten darauf mit Hup-Protesten reagiert und Liegeplätze gefordert, von denen aus sie ohne große Schwierigkeiten an Land können - etwa für Schichtwechsel auf den Schiffen, zum Einkaufen oder für Arztbesuche.

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