16 Verdächtige tot Drogenkrieg in Mexiko flammt wieder auf

Tepic · In der mexikanischen Unterwelt rumort es. Nach der Auslieferung des Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán an die USA kämpfen rivalisierende Banden um die Vormachtstellung. Dabei kommt es auch zu heftigen Gefechten mit den Sicherheitskräften.

Nach der Auslieferung des Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán an die USA spitzt sich der Bandenkrieg in Mexiko wieder zu. Medienberichten zufolge kämpfen rivalisierende Gruppen um die Vormachtstellung im Drogengeschäft.

Im Westen des Landes kam es zudem zu heftigen Kämpfen mit Sicherheitskräften, 16 mutmaßliche Bandenmitglieder wurden dabei getötet, wie die Behörden am Samstag mitteilten.

Unter den Opfern soll der Regionalchef des Drogensyndikats Beltrán Leyva, Juan Francisco Patrón Sánchez alias "H2", gewesen sein. Auch sein Neffe, Daniel Silva Gárate alias "H9", starb bei einem Einsatz. "H2" soll die Geschäfte der Gruppe im Bundesstaat Nayarit und im Süden von Jalisco geführt haben.

Nach Angaben der Marine schossen bei einem ersten Angriff Bandenmitglieder in einem Vorort der Stadt Tepic auf die Sicherheitskräfte, die das Feuer erwiderten. Acht Angreifer wurden dabei getötet. Wenig später kamen vier weitere Verdächtige bei einer zweiten Schießerei nahe dem Flughafen von Tepic ums Leben. Sie sollen ebenfalls zum Beltrán-Leyva-Kartell gehört haben.

Bei einem dritten Einsatz seien drei mutmaßliche Bandenmitglieder von Sicherheitskräften getötet worden, sagte der Gouverneur von Nayarit, Roberto Sandoval Castañeda. Stunden später wurde auch "H9" bei einer Operation getötet. Wegen der Gewaltwelle sprach das US-Konsulat in Guadalajara eine Reisewarnung für die Region aus.

Das Verbrechersyndikat Beltrán Leyva hatte sich einst von dem Sinaloa-Kartell abgespalten, dessen Chef "El Chapo" Guzmán war. Die Gruppe kämpft offenbar mit dem Sinaloa-Kartell um Einfluss und Geschäftsanteile.

Seit der Festnahme und Auslieferung von "El Chapo" rumort es in der mexikanischen Unterwelt. Der mächtige Drogenboss hat ein Machtvakuum hinterlassen. Seit Jahresbeginn seien in den internen Verteilungskämpfen zwischen den verschiedenen Fraktionen des Sinaloa-Kartells rund 140 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die die Zeitung "La Jornada" unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Die vermeintliche Schwäche des Sinaloa-Kartells weckt zudem Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Das Verbrechersyndikat Beltrán Leyva und das Drogenkartell Jalisco Nueva Generación versuchen derzeit, Boden gut zu machen. Vor allem in Sinaloa und im Badeort Acapulco kam es zuletzt zu heftigen Revierkämpfen.

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