Doppelmord: Angeklagter gesteht Bluttaten

Detmold · Er verlangte Sex von seiner Nachbarin. Weil es nicht dazu kam, soll der Angeklagte mit einem Messer zugestochen haben. Erst auf die Frau und dann auch noch auf ihren kleinen Sohn. Er räumt das ein, allerdings weist er auch Vorwürfe zurück.

 Eine Statue der Justitia.

Eine Statue der Justitia.

Foto: David Ebener/Archiv

Fünf Monate nach der tödlichen Messer-Attacke auf eine junge Mutter und ihren sechsjährigen Sohn in Detmold hat ein damaliger Nachbar die Bluttaten eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen zweifachen Mord vor. Nach seiner eigenen Aussage hatte der Mann aber im September 2017 von seinem 24-jährigen späteren Opfer keineswegs Sex verlangt. Vielmehr habe er sie nur auf die Wange küssen wollen. Weil sie ihn zurückgewiesen habe, soll er im Keller mit einem Messer zugestochen haben. Beim Verstecken der Leiche in dem Mehrfamilienhaus habe der kleine Sohn den Angeklagten überrascht. Um die Tat zu verdecken, habe er auch den Sechsjährigen getötet, gab der Mann vor dem Landgericht zu.

Der mutmaßliche Täter war mit dem Zug nach Hamburg gefahren, dort wurde er von der Polizei festgenommen. Der Mann saß bereits wegen versuchten Mordes sechs Jahre im Gefängnis. 2004 hatte er eine Nachbarin vergewaltigt und versucht, sie zu töten.

Eine Gutachterin will ihre Ausführungen erst am kommenden Montag vorlegen, sie sprach aber bereits am Donnerstag von einer "relevanten intellektuellen Minderbegabung" beim Angeklagten.

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