Angebliche Prügelattacke während Live-Sendung Domian glaubt nicht an einen Fake

Köln · Eine 23-Jährige soll verprügelt worden sein, während sie bei Radiotalker Domian anrief. Ob es die Prügelattacke tatasächlich gab, bleibt weiter unklar.

Kurz vor Ende der Sendung in der Nacht von Montag auf Dienstag meldet sich eine 23-Jährige, die sich selbst Christina nennt, bei Radiotalker Domian. Aufgelöst erzählt sie ihm, dass ihr Freund ihr gegenüber gewalttätig ist. Seit fünf Jahren sei sie mit ihm zusammen, seit eineinhalb Jahren hätten sie ein gemeinsames Kind. Wegen ihrer Religion - er sei Muslim, sie Christin - werde sie von ihm beschimpft und geschlagen.

Streit während der Live-Sendung

Mitten im Gespräch kommt es dann zu einem Zwischenfall. Sie wird von einer männlichen Stimme mit den Worten „Mit wem redest Du? Was soll das?“ unterbrochen. Anschließend ist ein klatschendes Geräusch zu hören. Das Gespräch bricht ab.

Doch kein gewalttätiger Freund?

Laut verschiedenen Medienberichten könnte der Anruf ein Fake gewesen sein. Die "Bild" soll mit dem angeblichen Prügelopfer gesprochen haben. Polizeibeamte verfolgten demnach die Handynummer von Christina und trafen ihre Eltern vor Ort. Diese hätten von nichts gewusst. Die Beamten konnten nach eigenen Angaben die Anruferin noch in derselben Nacht in Castrop-Rauxel ausfindig machen, entdeckten jedoch keine Hinweis auf Gewalt.

Anschließend wird die 23-Jährige mit den Worten zitiert, das Ganze habe ein Scherz sein sollen, der ihr nun „unendlich leid“ tue. Ob es sich um eine strafbare Vortäuschung einer Straftat handelte, müsse noch genau geprüft werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bochum. Bei der Aktion spielte wohl ein Freund den brutalen Partner.

Laut "Bild" vermute derzeit auch die Polizei, dass es sich um einen schlechten Scherz gehandelt habe: "Wir haben in der Nacht die ermittelte Adresse aufgesucht, dort aber nur die Eltern angetroffen, die bereits geschlafen hatten. Die Ermittlungen zur Anruferin laufen noch, es gibt aber bislang überhaupt keine Hinweise auf Straftaten gegen die junge Frau. Es gibt bisher auch keine Hinweise darauf, dass die zuvor im Telefonat behaupteten Straftaten wirklich stattgefunden haben", zitiert die Zeitung Michael Franz, Sprecher des Polizeipräsidiums Recklinghausen. Und weiter: "Bei den aktuell laufenden Ermittlungen zu dem Anruf prüfen wir jetzt auch, ob wir wegen des Vortäuschens einer Straftat gegen die Anruferin ermitteln.“

Sorgen in Sozialen Netzwerken

Viele Menschen machten sich Sorgen, nachdem in den Medien über den Vorfall berichtet wurde. Dazu die 23-Jährige: "Ich möchte mich dafür bei allen entschuldigen".

Domian hingegen zweifelt an der Glaubwürdigkeit dieser Version. Auf seiner Facebook-Seite schreibt er, dass der betreffende Haushalt laut Polizei schon mehrfach wegen Gewaltdelikte aufgefallen sei. Möglicherweise sei die Frau von ihrem Freund unter Druck gesetzt worden. "Mittlerweile glauben wir, dass es so ist, dass die junge Frau durch den Besuch der Polizei Angst hatte zu sprechen", so Domian.

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