Ballermann-Disco soll verkauft werden Disco Riu Palace auf Mallorca steht endgültig vor dem Aus

PALMA DE MALLORCA · Rund 30 Jahre lang war das "Riu Palace" auf Mallorca die angesagteste Disco am Ballermann. 2015 machte sie wegen rückläufiger Besucherzahlen dicht. Nun wollen die Besitzer sie verkaufen.

Mickie Krause, Michael Wendler und auch Olaf Henning wagten hier ihre ersten Gehversuche als Ballermann-Sänger, mittlerweile stehen die Keller-Räumlichkeiten an der Carrer del Llaüt in S’Arenal leer: Die Discothek "Riu Palace" im Riu Center Las Maravillas galt mehr als 30 Jahre als eine der beliebtesten Party-Institutionen am Ballermann. Doch im Jahr 2015 war Schluss mit lustig, die Kult-Disco machte wegen rückläufiger Besucherzahlen dicht. Nun steht der Komplex vor einem möglichen Verkauf – und damit dem endgültigen Aus.

Hotelkette Riu als möglicher Kaufinteressent?

Besitzer der Lokalität ist die Cursach-Gruppe. An deren Spitze steht der als „Discokönig von Mallorca“ bekannte Unternehmer Bartolomé Cursach, dem unter anderem der Party-Tempel Megapark unweit des Riu Palace sowie etliche weitere Nachtclubs, Restaurants, Biergärten und Fitnesscenter auf der Insel gehören. Wie verschiedenen lokale Medien berichten, will Cursach die ehemalige Kult-Disco nun verkaufen. Demnach solle es drei Interessenten geben – darunter auch die Hotelkette Riu, die einst schon mal Eigentümer des Komplexes war.

Auf Mallorca machten in der vergangenen Woche Gerüchte die Runde, dass das mallorquinische Unternehmen, das weltweit 92 Hotels betreibt, aus dem Gebäude an der Playa de Palma einen Verwaltungssitz machen wolle. Auf Anfrage des General-Anzeigers hieß es dazu von Seiten der Riu-Pressestelle: „Kein Kommentar.“ Man wolle die Gerüchte weder bestätigen noch dementieren. Zu den Gründen der Verschwiegenheit wollte Pressesprecherin Yvonne Swiezawski ebenfalls keine Angaben machen.

Cursach will verkaufen

Dass die ehemalige Disco verkauft werden soll, steht derweil aber wohl fest. Eine Bestätigung dazu kam vergangene Woche von der Cursach-Gruppe. Dort hieß es auch, dass man in Verhandlungen mit der Hotelkette Riu gestanden habe, der Kauf aber letztendlich gescheitert sei, schreibt die „Mallorca Zeitung“. Zu den Gründen gibt es derweil keine Informationen.

Damit dürften aus dem einstigen Besucher-Magneten wohl erst einmal keine Büroräume werden. Doch die Suche nach einem Käufer geht weiter – schließlich kann die Cursach-Gruppe weitere Finanzspritzen gut gebrauchen.

Denn zuletzt gab es etliche Probleme für das Unternehmen. So musste das Aushängeschild der Gruppe an der Playa de Palma, der Megapark, zu Beginn der Saison wegen fehlender Lizenzen erheblich verkleinert werden, was zu weniger Einnahmen führte. Auch andere Cursach-Lokalitäten wurden von den Behörden unter die Lupe genommen und teilweise dicht gemacht. Bartolomé Cursach, gegen den mehrere Gerichtsverfahren laufen und der nach mehr als einjähriger Haftstrafe im Frühjahr gegen eine millionenschwere Kautionszahlung aus dem Gefängnis entlassen wurde, wolle sich deshalb am Ballermann offenbar voll auf den Megapark konzentrieren, sagte ein Kenner der Szene im Gespräch mit dem GA. So konnte man den „Disco-König“ zuletzt immer häufiger höchstpersönlich im Megapark beobachten, wie er sich um Abläufe in dem Tanztempel kümmerte.

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