Nützliche Tipps Der richtige Umgang mit Wespen, Bienen und Hornissen

Bonn · In Bonn und der Region zeigen sich die ersten Wespen und Bienen. Wir geben Tipps, worauf Sie im Umgang mit den artengeschützten Tieren achten müssen.

Ob beim Eis essen, oder beim Barfußlaufen über die Freibadwiese: Auf Bienen und Wespen galt es bei den heißen Temperaturen in den vergangen Tagen Acht zu geben. Dass da sogar der Eindruck entsteht, es würden besonders viele Bienen herumschwirren, liege an einer Tracht-Lücke, sagt Andrée Hamm von der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. "Aufgrund der Trockenheit haben wir ein schnelleres Abblühen", erklärt Hamm. Verblühte Pflanzen, die sonst Pollen und Nektar für die Bienen bereit gestellt haben, werden von den Tieren nicht mehr angeflogen. Deshalb könne es vorkommen, dass die Bienen vermehrt auf Süßspeisen reagieren, "oder auch auf den Weiß-Klee in der Wiese", so Hamm. Wer dann barfuß unterwegs ist, muss besonders aufpassen, um die Tiere nicht zu zerteten.

Heißt: Es wird bei Kaffee und Kuchen viele ungebetenen Gäste geben. Das ist aber kein Grund, in Panik zu geraten, solange man ein paar Regeln im Umgang mit den Tieren beachtet.

Vorab: Die Tiere nisten gerne in Schuppen, Nischen oder Holzverschalungen am Balkon und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Mit ein bisschen Wissen und sechs nützlichen Tipps lässt sich aber auch das vermeiden.

So halten Sie Wespen, Bienen und Hornissen fern

Wespen fühlen sich bedroht, wenn man die Tierchen vom Arm wegpustet oder sie mit schnellen Bewegungen reizt, erläutert der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Wer von einem der großen Insekten wie einer Hornisse umschwirrt wird, sollte ruhigbleiben und nicht wild um sich schlagen. Der Stich einer Hornisse ist im Übrigen nicht gefährlicher als der einer Biene oder Wespe.

Doch man kann vermeiden, dass Wespen einem überhaupt zu nahe kommen. Der NABU gibt sechs Tipps, damit die Insekten vom Haus und seinen Bewohnern fernbleiben:

Ablenken: Finden Wespen in der Nähe eine bessere Nahrungsquelle, interessiert sie nicht mehr, was auf der Terrasse geschieht. Mit einem Experiment für "Jugend forscht" fanden zwei Schülerinnen heraus, dass überreife Trauben, fünf bis zehn Meter entfernt aufgestellt, die Tierchen besonders anlocken.

Richtig anziehen: Wespen mögen bunte Kleidung. Außerdem fliegen sie auf Gerüche wie von Parfüms, Cremes oder der Politur für Holzmöbel. Diese sollten also vermieden werden.

Futterquelle entziehen: Blattläuse sollten Hobbygärtner frühzeitig bekämpfen. Denn deren süße Ausscheidungen ziehen Wespen an. Früchte müssen rechtzeitig geerntet, heruntergefallene schnell entfernt werden.

Lichtquellen nachts meiden: Die Hornisse, eine Wespenart, fliegt auch nachts. Partylichter, Lampen und erleuchtete Fenstern ziehen sie dann magisch an.

Fenster und Türen sichern: Fliegengitter und Netze an den Eingängen zum Haus halten Wespen und andere Insekten ab.

Essen schützen: Stehen Süß- und Fleischwaren im Freien, sollten sie abgedeckt sein. Nach dem Essen den Mund abwischen, besonders den von Kindern.

Was tun bei einem Stich?

Wer trotz aller Maßnahmen dennoch gestochen wird, sollte die Einstichstelle sofort aussaugen und kühlen. Linderung verschafft auch eine halbe Zwiebel, die auf die Stelle gelegt wird.

Sofort zum Arzt müssen nur diejenigen, die an einer Insektengiftallergie leiden. Das macht sich bei den Betroffenen durch große Schwellungen, Rötungen, Kreislaufbeschwerden und Nesselfieber bemerkbar.

Hornissen stehen übrigens unter Artenschutz. Die Nester dürfen daher nicht ohne Genehmigung der Gemeinde oder Stadt zerstört oder umgesiedelt werden, erläutert der NABU – sonst drohen hohe Geldbußen. Zur Beseitigung sollten Hausbesitzer einen Experten holen. (mit Material von dpa)

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