Teilschließung wegen Lizenzproblemen Der Megapark auf Mallorca wird halbiert

PALMA DE MALLORCA · Die Party geht weiter - allerdings wesentlich kleiner als bisher: Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat eine Teilschließung des Partytempels Megapark in S'Arenal beschlossen. Grund sind Lizenprobleme. Worauf sich Touristen nun einstellen müssen.

2.528 statt bisher bis zu 6.000: Im Megapark an der Playa de Palma können künftig deutlich weniger Mallorca-Urlauber Party machen als bisher. Der Grund: Die Stadt Palma de Mallorca hat im Streit um fehlende Lizenzen den Partytempel am Ballermann "zur Hälfte" geschlossen. Seit Freitag sind ebenerdig etwa ein Viertel der beliebten Lokalität für den Publikumsverkehr gesperrt.

Der erste Stock, wo sich Bars und der VIP-Bereich befinden, darf nicht mehr öffnen. Dicht machen musste auch das Restaurant "Don Quixote" mit samt seiner Außengastronomie. Von der Schließung nicht betroffen ist derweil der Keller mit seiner Show-Arena.

Zurück zu den Ursprüngen

Das Baudezernat von Palma hatte am Dienstag nach Überprüfung der rechtlichen Situation des Tanztempels in S’Arenal die Teilschließung beschlossen. Hintergrund seien vor allem die baulichen Veränderungen des Megaparks. So hatten die Betreiber, die Cursach-Gruppe, zu Beginn der Betriebstätigkeit zwei Geschäftsaktivitäten beim Rathaus angemeldet – und zwar für die Diskothek und das Restaurant.

Tatsächlich existierten im Megapark ursprünglich zwei verschiedene Räumlichkeiten, eben ein Restaurant und eine Disco. Diese wurden später durch bauliche Maßnahmen aber einfach zusammengelegt – und das laut Rathaus ohne Genehmigung. Mit der Teilschließung will das Rathaus nun erzwingen, dass man wieder zu den Ursprüngen des Megaparks zurückkehrt.

Megapark will für seinen Betrieb kämpfen

Zwar haben die Betreiber umgehend reagiert und die beanstandeten Bereich tatsächlich geschlossen. Doch man will die Entscheidung nicht kampflos hinnehmen: Während der Chef der betreibenden Cursach-Gruppe und „Pate von Mallorca“, Bartholomé Cursach, seit Monaten wegen Bestechung, organisierter Kriminalität, Erpressung und Steuerbetrug in Untersuchungshaft sitzt, wollen seine Vertreter nun alle rechtlichen Mitteln ausschöpfen, um den gesamten Bereich, der eigentlich bis zu 6.000 Personen fasst, zur Hochsaison wieder öffnen zu können.

Und das freilich nicht ohne Grund: Denn der Megapark ist die Haupteinnahmequelle der Cursach-Gruppe. Im Sommer feiern dort bis zu 16.000 partywütige Urlauber – und das täglich. Rund 60 Prozent des Umsatzes des gesamten Cursach-Imperiums werden dort erwirtschaftet. Etwa 500 Personen sind in der Saison nach Unternehmensangaben im Megapark beschäftigt. Die Teilschließung koste nun bis zu 250 Mitarbeitern den Job, teilte das Unternehmen Ende der Woche mit.

Auch die Grillstände "Wurstkaiser", die ebenfalls der Cursach-Gruppe gehören und gleich mehrfach rund um den Megapark zu finden sind, sind seit Ende der Woche geschlossen - ebenfalls wegen Lizenzproblemen.

Auf mehr Planungssicherheit kann derweil offenbar der direkte Konkurrent des Megaparks, der Bierkönig, setzen: Laut der "Bild"-Zeitung haben die Betreiber ihren Pachtvertrag kürzlich um 20 Jahre verlängert.

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