Coulrophobie Darum machen uns die Grusel-Clowns solche Angst

Clowns sollen Menschen zum Lachen bringen. Doch bei vielen Kinder und sogar Erwachsenen sorgen sie eher für Unbehagen. Für die Angst vor Clowns gibt es sogar einen Fachbegriff: Coulrophobie.

Manche Menschen brauchen nicht erst einen Horror-Clown mit Fangzähnen und Kunstblut zu sehen, um sich zu gruseln, ihnen reichen schon die normalen Kostüme. Woher kommt diese Angst vor Clowns? Der Psychologe Frank McAndrew vom Knox College in Illinois hat eine Antwort. In einer Studie mit 1341 Teilnehmern suchte er nach Merkmalen, die einen Menschen gruselig wirken lassen. Gruselfaktor besitzt demnach, wer in unpassenden Momenten lacht, komische Kleidung trägt, dunkle Augenringe und blasse Haut hat.

Weiteres Indiz sei zu viel oder zu wenig zur Schau gestellte Emotion. Und: Männer werden als bedrohlicher empfunden. All diese Eigenschaften vereinen Clowns in sich, sagt McAndrew: "Sie sind schadenfroh und unberechenbar, man kann nicht sagen, wer sie wirklich sind oder was sie wirklich fühlen."

Vorbilder der Gruselfigur

Dass die Vorstellung vom Clown als bösem Psychopathen heute so verbreitet ist, liege auch am Fall des Massenmörders John Wayne Gacy: Der Straßenclown tötete in den 1970er Jahren 33 Jungen und wurde 1994 in Illinois hingerichtet. Seine Geschichte ist in den USA immer noch bekannt. Das Übrige erledigt Hollywood: Wer den bedrohlichen Joker aus "Batman" kennt, wird in einem Clown keinen friedlichen Spaßvogel sehen.

Im kommenden Jahr soll eine Neuverfilmung des Bestsellers "Es" von Stephen King in die Kinos kommen. Mit Pennywise schuf der US-Buchautor den Archetyp des "Killer-Clowns". Es kursiert die Theorie, dass die bösen Clowns schlicht Werbung für den Film machen sollten. King schrieb kürzlich auf Twitter: "Zeit, die Clown-Hysterie herunterzufahren - die meisten Clowns sind gut, erheitern Kinder und bringen Leute zum Lachen."

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