Nach 28 Jahren im Grab Dalí muss zum Vaterschaftstest

Es könnte als Fortsetzung von Salvador Dalís surrealistischem Lebenswerk durchgehen: Nach 28 Jahren im Grab wird die letzte Ruhe des spanischen Malerfürsten gestört, um posthum einen Vaterschaftstest durchzuführen.

Nach 28 Jahren im Grab: Dalí muss zum Vaterschaftstest
Foto: dpa

Anlass ist die Behauptung einer spanischen Wahrsagerin, Dalís uneheliche Tochter zu sein. Vielleicht nicht ganz unbedeutend in dem Zusammenhang: das Kunsterbe des Zwirbelbartträgers ist viele Hundert Millionen Euro wert ist.

Die behauptete Dalí-Tochter Pilar Abel, heute 61 und im nordspanischen Girona lebend, erzählt seit einigen Jahre, dass sie eine Nachfahrin des großen Surrealisten ist. Ihre Mutter, eine angebliche geheime Dalí-Geliebte, war zu dieser Zeit schon an Demenz erkrankt und erinnerte sich kaum. Bis dahin wurden Dalí von seinen Biografen und Weggefährten vor allem Homosexualität, Impotenz und Voyeurismus zugeschrieben, aber keine leiblichen Kinder.

Auch wenn viele Dalí-Experten an der Geschichte Pilar Abels zweifeln, fand die Frau Gehör bei der spanischen Justiz, welche nun einen genetischen Vaterschaftstest anordnete.

Deswegen öffneten Gerichtsmediziner am Donnerstag Dalís Grab, das sich in seinem Museum im nordspanischen Figueres befindet. Den sterblichen Überresten sollten zum Abgleich DNA-Proben entnommen werden. Mit dem Ergebnis wird in einigen Wochen gerechnet.

Während die Verantwortlichen der Dalí-Stiftung empört sind, sonnt sich Pilar Abel im Scheinwerferlicht. Auch ohne offiziell den Namen des Meisters tragen zu dürfen, ist sie ziemlich berühmt. Sie gibt unzählige Interviews und tingelt durch Fernsehshows, was ihrem Bankkonto zugutekommt. Sollte sich die Blutsverwandtschaft bestätigen, dürfte ihre Kasse noch sehr viel mehr klingeln.

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